Das IAB stellte in seiner neuesten Arbeitsmarktstudie fest, dass sich die Verhältnisse für ältere Arbeitnehmer in letzter Zeit zwar verbessert hätten, es aber immer noch alarmierende Indikatoren gibt. Der immer wieder angesprochene Fachkräftemangel ist wohl da, aber nicht so groß, als dass er sich auf die Situation der erfahrenen Arbeitnehmer ohne Arbeit ausgewirkt hätte. Besonders zeige sich dies beim Betrachten der "Übergänge aus Arbeitslosigkeit in Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt", stellen die IAB-Wissenschaftler Ulrich Walwei und Martin Dietz fest.
So lag beispielsweise im "Jahr 2010 die monatliche Übergangsrate für die 50- bis 64-Jährigen mit 3,9 Prozent klar unter dem Wert der 25- bis 49-Jährigen mit 7,2 Prozent", wie die Autoren der Studie feststellen.
Auch ein Blick auf die Langzeitarbeitslosen zeigt die Schwierigkeiten Älterer am Arbeitsmarkt: Im vergangenen Jahr waren 41 Prozent der Arbeitslosen über 50 Jahre bereits länger als zwölf Monate arbeitslos. "Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen lag dagegen nur bei 18 Prozent", so das IAB.
Die aktuelle Studie "Germany - No Country for Old Workers?" im PDF-Format
nak-Forderung zum Welternährungstag am 16. Oktober 2011
„Eine ausgewogene Ernährung ist für die physische und psychische Entwicklung junger Menschen mitentscheidend“, hält Professor Gerhard Trabert, stellvertretender Sprecher der Nationalen Armutskonferenz (nak), anlässlich des Welternährungstags am kommenden Montag fest. Wie weit die Menschheit von diesem Ziel entfernt ist, zeigen indes folgende Zahlen des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen: Demnach hungern rund 925 Millionen Menschen weltweit. Das bedeutet, dass sich jeder siebte Erdenbürger nicht ausreichend ernähren kann.
Neben dem offensichtlichen Hunger, der auf einen leeren Magen zurückgeht, gibt es auch den so genannten versteckten: Schlechte Ernährung gekennzeichnet von einem Mangel an Mikronährstoffen führt häufig zu Infektionskrankheiten, behindert die geistige und körperliche Entwicklung und kann mittelfristig zum Tod führen.
Vom versteckten Hunger sind auch in Deutschland viele Bürgerinnen und Bürger betroffen. Vor allem Kinder und Jugendliche, die in AlG-II-Haushalten aufwachsen, können sich wegen finanzieller Not häufig nur mangelhaft ernähren: „Aufgeteilt auf die einzelnen Mahlzeiten steht ihnen teilweise nicht einmal 1 Euro pro Frühstück, Mittag- sowie Abendessen zur Verfügung“, rechnet Trabert vor. Und: „Der Ernährungsetat für Bezieher von Arbeitslosengeld II ist einfach zu niedrig und muss dringend aufgestockt werden“, fordert der Mediziner.
Die KULTURLOGE Marburg ermöglicht Familien mit geringem Einkommen die Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben
Die KULTURLOGE Marburg vermittelt kostenlos, nicht verkaufte Eintrittskarten, die Kulturveranstalter zur Verfügung stellen, an Familien mit geringem Einkommen. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer vermitteln die Karten in einem persönlichen Gespräch an die Kulturgäste und lassen die Karten an der Abendkasse auf den Namen des Kulturgastes hinterlegen.
Die KULTURLOGE Marburg ist die erste Kulturloge in Deutschland.
Mit der Idee und Erarbeitung des Konzeptes ist sie Vorreiter für die Entstehung von Kulturlogen auch in anderen Städten und Regionen.
Der Kulturloge ist es besonders wichtig, niemanden bloßzustellen oder zu beschämen. Deshalb müssen sich Menschen mit geringem Einkommen nicht bei der Kulturloge selbst anmelden und ausweisen, sondern bei Sozialinitiativen und Institutionen, mit denen sie ohnehin in Kontakt stehen. Diese Ansprechpartner geben die Anmeldung (Name, Telefonnummer, Begleitpersonen, Kinder usw.) an die Kulturloge weiter. Dabei kann auch gleich angekreuzt werden, wofür Interesse besteht.
Die ehrenamtlichen Helfer der Kulturloge nehmen bei der telefonischen Vermittlung eine helfende Funktion wahr. Sie begegnen den Kulturgästen mit Respekt und Höflichkeit, sind aufmerksam und taktvoll und achten darauf, dass niemand benachteiligt oder bevorzugt wird.
Besonderen Wert wird darauf gelegt, dass es keine Stigmatisierung der Kulturgäste geben kann. Deshalb werden die vermittelten Karten auf den Namen des Kulturgastes beim Veranstalter hinterlegt.
Die KULTURLOGE Marburg wurde ausgezeichnet vom Bündnis für Demokratie und Toleranz als bundesweit vorbildliches Projekt mit dem Preis „ Aktiv für Demokratie und Toleranz 2010“ .
Die KULTURLOGE Marburg wird als Preisträger des Freiherr- vom Stein -Preises 2011 im November in Berlin ausgezeichnet.
Vom 4. Oktober bis einschließlich 1. November 2011 können Siehier für den Publikumspreis abstimmen. Zur Auswahl stehen 20 herausragend engagierte Personen oder Organisationen, auf den Gewinner wartet eine Prämie von 10.000 Euro für die Weiterführung des Projekts. Nutzen Sie die Chance, Ihrem Lieblings-Projekt auf der Shortlist zu diesem Preis zu verhelfen!
Aufforderung an die Bundesregierung
An holländischen Stränden sind über einen unbestimmten Zeitraum mehr linke (68) als rechte (39) Schuhe angespült worden. Erhebungen wie diese zeigen, dass es fast kein Phänomen gibt, das statistisch nicht erfasst wird. Deshalb befremdet die Tatsache, dass in Deutschland keine amtlichen Zahlen über wohnungslose Menschen existieren, umso mehr: Auf nak-Anfrage bestätigt das Statistische Bundesamt: „Daten zu Obdachlosen sind nicht Bestandteil des Erfassungsprogramms der amtlichen Statistik.“
Für Thomas Beyer, Sprecher der Nationalen Armutskonferenz (nak), ist das ein Malus, der schleunigst beseitigt werden muss: „Wir erfassen doch sonst alles. Da ist es nicht hinnehmbar, dass es zu einem so wichtigen gesellschaftlichen Thema wie Wohnungslosigkeit keine belastbaren Zahlen gibt.“ Letztere seien als Grundlage unabdingbar, um dem Problem sowohl mit unbürokratischer Hilfe für die Betroffenen als auch mit Prävention entgegenzuwirken. Beyer fordert die Bundesregierung auf, die Zahl der von Wohnungslosigkeit betroffenen Menschen künftig kontinuierlich in der amtlichen Statistik zu aktualisieren.
Nach Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, Mitglied der Nationalen Armutskonferenz (nak), waren im Jahr 2010 bundesweit zirka 250.000 bis 255.000 Menschen ohne eigene Wohnung. Von ihnen lebten zirka 20.000 auf der Straße, darunter etwa 2000 Frauen. Hinzu kommen rund 6000 Straßenkinder bundesweit. Offenbar sind überwiegend Männer von Wohnungslosigkeit betroffen: Für das Jahr 2010 schätzt die BAGW den Anteil der Männer unter den Wohnungslosen auf 64 Prozent. Frauen seien zu 25 Prozent, Kinder zu 11 Prozent betroffen. Zudem sind weitere zirka 120.000 Menschen vom Verlust ihrer Wohnung durch Mietschulden, Räumungsklagen etc. bedroht. Die BAG Wohnungslosenhilfe e.V. fordert seit langem die Einführung einer bundesweiten Wohnungsnotfallstatistik.
Die neue Vorlesungsreihe der Theologischen Fakultät beschäftigt sich mit Franz von Assisi
Das Thema ist hochaktuell: Während in der New Yorker Wall Street seit drei Wochen Hunderte US-Amerikaner gegen die Macht des Finanzkapitals demonstrieren und dabei auch höchst christliche Botschaften verbreiten, befasst sich die Montagsakademie der Theologischen Fakultät in diesem Wintersemester mit dem Heiligen Franz von Assisi.
"Ein Armer macht Geschichte", lautet der Untertitel der Vorlesungsreihe, die Fakultäts-Rektor Professor Berthold Wald und Akademie-Leiter Professor Konrad Schmidt gestern vorstellten. "Franz ist der solidarische Bruder der Armen und Verachteten, ein Modell christlicher Friedensexistenz und Patron der Ökologie", wird der vielleicht populärste Heilige des Mittelalters im Faltblatt der Reihe porträtiert.
"Wir wollen kein museal abgeschlossenes Bild, sondern die unverminderte Strahlkraft und Relevanz des Franziskus vermitteln", sagte Monsignore Konrad Schmidt und wies auf die Zusammenarbeit mit dem Diözesanmuseum hin. Im Museum am Markt und im Franziskanerkloster in der Westernstraße wird am 9. Dezember die neue Ausstellung "Franziskus - Licht aus Assisi" eröffnet.
Die Vorlesungen im Auditorium Maximum der Theologischen Fakultät am Kamp aber beginnen bereits am Montag, 17. Oktober, um 17 Uhr mit dem Vortrag des Bielefelder Historikers Professor Heinrich Rüthing über den Weg des heiligen Franz von Umbrien nach Westfalen. Andere Vorlesungen werfen einen ökumenischen (Professor Wolfgang Thönissen, 14. November) und einen evangelischen Blick (Superintendentin Anke Schröder, 6. Februar 2012) auf den Heiligen. Und bei der Veranstaltung von Professor Paul Thissen über Olivier Messiaens Franziskus-Oper werden am 28. November im altehrwürdigen Audimax sogar Hörbeispiele erklingen.
Die Vorlesungsreihe wird am 13. Februar des kommenden Jahres abgeschlossen. Dann spricht Professor Herbert Haslinger über Franziskus als pastorale Herausforderung.
Alle Veranstaltungen beginnen um 17 Uhr. Nach dem Vortragsende und einer kurzen Pause ist stets Gelegenheit zur Diskussion.
(Quelle: nw-news.de)
Bielefeld - Der Anteil junger Menschen und Migranten unter den Wohnungslosen steigt. Von den durch die Wohnungslosenhilfe betreuten Menschen waren 2010 ein knappes Drittel (32,2 Prozent) weniger als 30 Jahre alt, wie die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) am Donnerstag in Bielefeld mitteilte. Damit stieg erneut der Anteil, der 2008 bei 29,4 Prozent und 2009 bei 31,7 Prozent lag. In dieser Altersgruppe ist laut Bundesarbeitsgemeinschaft der Anteil der Frauen verhältnismäßig hoch; 43 Prozent seien jünger als 30 Jahre und 31 Prozent jünger als 25 Jahre. Insgesamt beträgt der Anteil der Frauen unter den betreuten Wohnungslosen 25 Prozent. Die größte Gruppe unter den Obdachlosen bilden mit 45,3 Prozent die 30- bis 50-Jährigen.KNA
(Quelle: sueddeutsche.de)