Leben vom Müll

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Misereor-Projektpartner aus Kalkutta weist Wege aus dem Teufelskreis der Armut

Unter unmenschlichen Bedingungen sich für ein Leben in Würde einzusetzen – das treibt Aftabuddin Ahmad und seine Nichtregierungsorganisation Tiljala Society for Human and Educational Development (Tiljala SHED) an. Im Einsatz für die Slumbewohnerinnen und -bewohner zählt für ihn jeder einzelne Mensch.


Foto: Schwarzbach/Miserior

 

Nach einer Laufbahn als Betriebwirt mit internationalen Abschlüssen arbeitet Ahmad seit zehn Jahren für Tiljala SHED, der Vereinigung der Müllsammlerinnen und Müllsammler von Tiljala,einem Slumgebiet von Kalkutta. Auf der Suche nach Überlebensmöglichkeiten in den Slums von Kalkutta sammeln vor allem Kinder und Jugendliche wieder verwertbaren Müll wie Glas, Papier und Plastik. Sie geben ihn an Zwischenhändler weiter, die oft keine angemessenen Preise zahlen. Meist besuchen sie keine Schule und leben allein auf den Bürgersteigen von Kalkutta.

Seit 1995 organisiert Tiljala SHED die Müllsammler von Tiljala. Die Müllsammlerfamilien haben sich zusammengeschlossen und vertreten gemeinsam ihre Interessen. Mit Hilfe von Tiljala SHED haben sie den Müll besser vermarktet und so ein höheres Einkommen erzielt. Um den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen, kümmert sich die Organisation auch um eine bessere Bildung für die Müllsammlerfamilien, um Gesundheitsaufklärung und um die Schaffung von anderen Einkommensquellen als dem Müllsammeln. Tiljala SHED arbeitet mit mehr als 350 Müllsammlerfamilien damit sie ihre Rechte wahrnehmen und auf eine bessere Zukunft hoffen können.

Tiljala SHED wird von dem bischöflichen Hilfswerk Misereor unterstützt. Unter dem Motto „Menschenwürdig leben. Kindern Zukunft geben!“ richtet Misereor in seiner diesjährigen Kampagne die Aufmerksamkeit insbesondere auf die Millionen von Kindern, die auch heute noch unter unmenschlichen Bedingungen aufwachsen müssen und auf die Anstrengungen, die Lebenssituation dieser Kinder menschenwürdiger und hoffnungsvoller zu gestalten.

Ahmad berichtet über die Aktivitäten von Tiljala SHED am Dienstag, dem 13. März 2012, um 19.30 Uhr im CVJM HOTEL in der Graf-Adolf-Str. 102 in Düsseldorf (Nähe Hauptbahnhof).

Die Veranstaltung findet im Kontext des 7. Treffen der Menschen mit Armutserfahrung 13. /14. März 2012 „Armut und Wohnen – Wohnen ein Menschenrecht!?“ statt.

Links:

Mehr Informationen:

  • Gottfried Baumann, Misereor – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 0241/442-132
  • Nina Krespach, Misereor – Bildung und Pastoral (Vortragsreise Ahmad in Deutschland), Tel.: 0241/442-185
  • Volker Hohengarten, Erzbistum Köln – Generalvikariat (Vortragsreise Ahmad im Erzbistum Köln), Tel.: 0221/1642-1448
  • Michaela Hofmann, Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln, Nationale Armutskonferenz (Mitveranstalterin Treffen der Menschen mit Armutserfahrung), Tel.: 0221/2010-288