First Annual Convention of the European Platform against Antipoverty and social Exclusion 17. und 18. Oktober 2011 in Kraków

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Diese Veranstaltung fand im Rahmen der polnischen EU-Ratspräsidentschaft in der alten Kaiserstadt im Auditorium Maximum of the Jagiellonian University, zweitälteste Universität Europas, in Kraków statt. In der Nachfolge des "Runden Tisches" der europäischen Kommission hatten sich die Polen zur Aufgabe gemacht Strukturen und die Ziele der Plattform transparenter zu machen. Ihr Ziel ist es 1,5 Millionen betroffener Menschen aus der Armut befreien. Nach der Registrierung der Teilnehmer eröffnete Jaroslav Duda, polnischer Minister für Arbeit und Sozialpolitik die Veranstaltung. So wünschte er der Konferenz einen guten und erfolgreichen Verlauf. Ziel des runden Tisches sei es so der Minister die Armut bis zum Jahr 2020 von 80 Mio. auf 60 Mio. von Armut betroffenen Menschen in Europa zu reduzieren. Als Betroffene erhielt die Niederländerin Sonja Leemkuil das Wort. Sie betonte dass sie für ihr Statement im Plenum Englisch gelernt hat. Berührend waren ihre Ausführungen der Schicksalsschläge die sie und ihre Familie hinnehmen musste. (Krankheit, Armut und soziale Benachteiligung). Sie begann sich in einer örtlichen Gruppe zum Kampf gegen die Armut einzubringen. So sagte sie abschließend dass das Recht auf Arbeit dringlicher denn je sei. Nur Betroffene die aus der Arbeitslosigkeit herausgeholt werden können ein Leben in Würde führen. Anschließend bekam der runde Tisch, bestehend aus Ministern, Staatssekretären der EU-Mitgliederstaaten, Zeit um den aktuellen Stand in ihrem Land dem Plenum zu unterbreiten. Fakt jedoch ist das die osteuropäischen Länder mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben um das angestrebte Ziel umzusetzen.

In Irland wird die Armut durch die Krise hervorgerufen, die Dänen wiederum stellen zur Bekämpfung der Armut Gesundheitsvorbeugung und Bildung in den Fokus. Belgien hat sich zum Ziel gesetzt der Kinderarmut gegenzusteuern. So sollen die Betroffenen mehr zu Wort kommen und insbesondere die Gesundheitsvorsorge zu forcieren. Spaniens Ziele werden es sein bei einer Arbeitslosenquote von ca. 20% die Armut merklich zu reduzieren. Rumänien strebt die Integration der ethnologischen Minderheiten wie die Sinti und Roma an. Litauen wollen die kinderreichen Familien fördern und die Ungleichheit der Einkommen verbessern. Litauen letztendlich die Berufsausbildung von Randgruppen in den Mittelpunkt ihrer Aktivitäten stellen sowie bessere Bedingungen für Behinderte schaffen.

    Mehrere Workshops wurden angeboten, so unter anderen:
  • Soziale Erneuerung für aktive Eingliederung betroffener Menschen,
  • Kampf gegen Armut und Ausgrenzung älterer Menschen
  • Kampf gegen soziale Benachteiligung und Ausgrenzung auf nationalen, regionalen und lokalen Ebenen
  • Schaffung der Voraussetzung zur Ausbildung aller junger Menschen
  • Beschäftigung der armen Menschen und die Rolle der sozialen Wirtschaft

Die deutsche Gruppe fand sich in dem Workshop zusammen mit den Österreichern wieder. Im Brainstorming fielen Begriffe wie Gleichberechtigung der SeniorInnen, so sollen Anstrengungen unternommen werden älteren Arbeitnehmerinnen die Möglichkeiten zu bieten der Ausfall ihrer beruflichen Aktivitäten so kurz wie möglich zu gestalten. Der Faktor Arbeit sollte beinhalten dass der Mensch nicht an die Arbeit angepasst werden sollen sondern die Arbeit an den Menschen, Arbeitsplätze sollen nach ergonomischen Aspekten eingerichtet werden insbesondere für ArbeitnehmerInnen über 50 Jahre. Weiterhin sollte der Wohnungsbau dahingehend ausgerichtet werden das Wohnungen bei dem Neubau altersgerecht errichtet werden. Um diese Aufgaben zu bewältigen muss ein Altersmanagement in den Ministerien installiert werden.

Das offizielle Diner richteten die Polen aus. Hochkarätige EU-Kommissare wie Laszlo Andor, Minister wie Jolanta Fedak, Arbeit und Soziales aus Polen sowie Ms. Jean Lambert (MEP) als auch andere Mitglieder des europäischen Parlamentes nahmen teil. Das Event fand in der alten in 122,5 Meter liegenden Salzmine in Wieliczka statt. Diese Mine steht auf der Liste des Weltkulturerbes. Bei diesem Diner hatten die Delegationen die Möglichkeit sich bei gutem Essen und einem Glas Wein als auch andere Getränke über ihre Erfahrungen gegenseitig auszutauschen.