Integration macht Fortschritte - aber nur langsam

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Bericht der Bundesregierung

Bei der Integration von Migranten in Deutschland gibt es Fortschritte, wenngleich Migranten es auf dem Arbeitsmarkt und in der Schule weiterhin schwerer haben als der Rest der Bevölkerung. Dies geht aus einem Bericht hervor, den die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer, vorgestellt hat.

Die Teilhabe der in Deutschland geborenen Menschen mit Migrationshintergrund habe sich an wichtigen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens deutlich "verbessert", heißt es in dem Bericht, der auf Daten des Mikrozensus beruht.

Im Jahr 2010 verließen demnach 4,4 Prozent der 18- bis 24-jährigen Migranten die Schule ohne Abschluss. Damit verringerte sich seit 2005 (5,1 Prozent) zwar die Quote. Sie ist aber - verglichen mit Schülern ohne ausländische Wurzeln (1,6 Prozent) - immer noch deutlich höher.

Unterschiede bestehen auch weiterhin bei der Erwerbstätigkeit. Menschen mit Migrationshintergrund seien "immer noch zu geringeren Anteilen erwerbstätig als die Gesamtbevölkerung".

Positiv sei jedoch, dass die Arbeitslosenquote bei den Menschen mit ausländischen Wurzeln deutlich von 25,1 Prozent im Jahr 2005 auf 15,8 Prozent im Jahr 2010 zurückgegangen sei. Dies sei ein stärkerer Rückgang als in der Bevölkerung insgesamt.

Überdurchschnittliches Armutsrisko

In dem Bericht wird zugleich vor einem überproportional höheren Armutsrisiko von Menschen mit Migrationshintergrund gewarnt. Dieses sei mit 26,2 Prozent deutlich über dem der Gesamtbevölkerung mit 14,5 Prozent.

Die Integrationsbeauftragte zeigte sich mit den Ergebnissen zufrieden: "Das Ziel der gleichen Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund ist in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zwar noch nicht erreicht", sagte die CDU-Politikerin und ergänzte: "Die Entwicklung geht aber klar in die richtige Richtung."

Der zweite sogenannte Integrationsindikatoren-Bericht betrachtet den Zeitraum von 2005 bis 2010. Unter anderem untersuchten die Wissenschaftler im Auftrag der Bundesregierung, welche Schulabschlüsse Jugendliche mit ausländischen Wurzeln haben, wie Migranten sich in Parteien und Bürgerinitiativen engagieren und wie ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind.

Quelle: tagesschau.de vom 12.01.2012