Sozialpolitik

Ahoi! Ein Beispiel für gute Vernetzung und Zusammenarbeit!

Geschrieben von Julia Häcker . Veröffentlicht in Obdachlos

Stepan* war immer einer der Ersten in der Warteschlange vor der Notübernachtung (NÜ) Lehrter Straße der Berliner Stadtmission. Sein Abend war strukturiert und immer dieselbe Abfolge. Als Erster hineingelassen werden, sein Essen abholen, auf seinen  Stammplatz gehen und dann schnell seinen Schlafplatz des Vorabends wieder ergattern.

St.Theresa Shelter der Caritas
St.Theresa Shelter der Caritas

Seit November 2013 kenne ich Stepan, da er regelmäßiger Gast der NÜ Lehrter Straße war. Er stammt aus Tschechien, ist Ende 30 und hoffte auf ein besseres Leben in Deutschland.

In seine abendliche Abfolge reihte sich nach kurzer Zeit auch eine tägliche Vorstellung bei unserem medizinischen Team ein. Es stellte sich heraus, dass seine offene Wunde am Bein ein Symptom der Autoimmunerkrankung Pyoderma gangraenosum ist. Das medizinische Team versuchte verschiedene Behandlungsmethoden. Durch eine bestimmte Behandlung wurde auch eine Verbesserung sichtbar, jedoch konnte diese Behandlung nicht fortgeführt werden, da diese bei einem Leben auf der Straße zu gefährlich ist. Eine stationäre Behandlung war in Deutschland aus verschiedenen Gründen nicht möglich, wie beispielsweise der fehlenden Krankenversicherung. Des Weiteren wiesen Krankenhäuser auf eine gute Klinik in Prag hin. 

Im Mai 2014 begannen mein Kollege und ich im Rahmen des Projekts Mobile Einzelfallhilfe mit Stepan zu arbeiten. Zusammen mit einer Dolmetscherin besprachen wir mit Stepan die Möglichkeiten und wie wir Vorgehen würden. Er willigte ein und so begann die Arbeit.

Dieser Fall beanspruchte ein multiprofessionelles Team, da Stepans Erkrankung im Vordergrund stand. Zusammen mit dem Team der Ambulanz der Berliner Stadtmission besprachen wir das Ziel und das kommende Vorgehen. Zweimal in der Woche suchte Stepan für den Verbandswechsel sowie den Erhalt der notwendigen Medikamente die Ambulanz auf. Gleichzeitig schrieben wir verschiedene soziale Einrichtungen in Prag an, waren im Kontakt mit der tsch. Botschaft sowie Behörden in Tschechien. Der schriftliche wie auch der telefonische Austausch/ Anfragen waren langwierig  und teilweise ein mühsamer Prozess. Viele antworteten nicht, sahen keine Möglichkeiten in ihrer Einrichtung oder es führte in Sackgassen. Unseren ursprünglichen Plan Stepan direkt ins Krankenhaus zu bringen, mussten wir leider fallen lassen.

Während der gesamten Organisation konnten wir Stepan im Notfallzimmer des Übergangshauses der Stadtmission unterbringen, wofür wir und er sehr dankbar waren. Versorgt wurde er weiterhin von uns und der Ambulanz.

Stepans Schlafplatz
Stepans Schlafplatz

Schlussendlich, nach vielen Schriftwechseln/ Telefonaten , erst einer Ab- und dann einer Zusage, konnten wir Stepan an das ST. Theresa Shelter der Caritas in Prag vermitteln. Am 3. September begleitete ich Stepan nach Prag und konnte so in einen persönlichen Kontakt mit zwei Sozialarbeitern der Caritas treten. Dies war sehr hilfreich, um so den Hilfeplan und seinen Fall zu besprechen. Die Mitarbeiter_innen der Caritas waren sehr freundlich und hilfsbereit. Stepan ist nun vorläufig in einem Mehrbettzimmer untergebracht und wird von der Caritas in medizinischen und sozialen Belangen unterstützt. Die Beantragung von Sozialgeld wird nicht leicht werden und erfordert Geduld, da die Bearbeitung meist bis zu einen Monat dauert. Auch stehen wir und die Ambulanz weiterhin in Kontakt mit der Caritas und unterstützen solange es notwendig ist von Deutschland aus.

Stepan wurde während der Zugfahrt nach Prag immer aufgeregter und dies nicht aufgrund freudiger Erwartungen. Er ‚erzählte’ mir von Tschechien, von Fabriken die wir auf der Fahrt sahen, von seinem Weg nach Deutschland und über das Leben als Obdachloser in Tschechien. Es ist ein vorurteilbehaftetes und hürdenreiches Leben als Wohnungsloser in Tschechien - Betteln und auf der Straße oder in Parks zu schlafen ist in Prag verboten. Mir stellte sich die Frage, wo sollen Obdachlose hin? Wie können sie ihren Lebensunterhalt bestreiten, wenn sie keine Sozialleistung erhalten oder diese nicht ausreichen? Der Besuch in Prag war zugleich auch ein fachlicher Austausch mit Sozialarbeitern vor Ort. Auf meine Frage, was sie sich von ihrem Sozialsystem wünschen würden, kam prompt die Antwort von mehr oder überhaupt bezahlbarem Wohnraum (Sozialwohnungen).

Ich wünsche Stepan Kraft und Ausdauer für seinen weiteren Weg sowie ein stabiles und gesichertes Leben. Ich glaube, dass er in den Mitarbeiter_innen der Caritas schon einen guten Fels in der Brandung gefunden hat.

*Name geändert

Wann werden sie begreifen?

Geschrieben von Autor bekannt. Veröffentlicht in Allgemeines

Gespalten Holz fängt gerne Feuer...
Munter spalten sie weiter... manchmal wütend, oft sehr traurig beobachte ich was vor sich geht. Wie die Menschen urteilen. Merken sie, wie sie bedingt durch ihr Urteil, spalten?
All das kann ich lesen...
Menschen denen es egal ist für wen Partei ergriffen wird, wenn sie nur gut ausschaut, die Frau die es schreibt. 
Menschen denen es egal ist ob Menschen sterben, medizinische Versorgung bekommen, fallen sie doch auf der anderen Seite.
Menschen denen es egal ist ob andere Menschen daran zerbrechen, solange es ihnen selbst noch gut geht.
Menschen denen es egal ist was andere Menschen fühlen, denn sie haben eine andere Meinung und die ist richtig.
Menschen denen es egal ist ob sie andere Menschen mit ihrer unerbittlichen
Haltung schädigen.
Menschen denen es egal ist wenn sie andere Menschen diffamieren, um ihrer eigenen Karriere zu dienen.
Menschen denen es egal ist ob ein Mensch an ihrer Ignoranz, ihrer Gleichgültigkeit langsam zerbricht.
Menschen denen es egal ist was ich fühle, denke und handle, solange ich sie in Ruhe lasse.
Menschen denen es egal ist wer in ihrem Umkreis Hilfe braucht, hat er doch zuwenig Bildung, Geld, Schönheit, Kontakte, Charme, Gesundheit, Anpassungsfähigkeit, gesellschaftskonformes Denken und Handeln - zuviel eigenen Stil... 

Spalten wollen sie auch mich, wenn ich um Hilfe bitte... für die Anderen... Armen, Hässlichen, Ungebildeten, Ungeliebten... ibin ich auf der falschen Seite ... oder ihr?

Habt ihr es begriffen...?

Die Nationale Armutskonferenz warnt vor Massenarmut unter Senioren

Geschrieben von Christian Böhme. Veröffentlicht in Pressemitteilungen

Expertise des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes zur Altersarmut: Die Nationale Armutskonferenz warnt vor Massenarmut unter Senioren

Die Nationale Armutskonferenz (nak) begrüßt die heute vom Paritätischen Wohlfahrtsverband in Berlin vorgestellte Expertise zur Altersarmut in Deutschland. Darin warnt der Verband vor einer „Lawine der Altersarmut“ und fordert die Bundesregierung zu einer Reform der Altersgrundsicherung auf. Die nak schließt sich den Forderungen des Paritätischen an. Wenn die Bundesregierung weiterhin die Altersarmut unterschätze, drohe in wenigen Jahren eine Massenarmut unter Senioren.

„Dass derzeit nur 2,7 Prozent der Rentner in der Bundesrepublik auf Grundsicherung angewiesen sind, scheint die Bundesregierung in völlige Gelassenheit zu versetzen. Dabei ist die Zahl der Grundsicherungsempfänger in den vergangenen zehn Jahren bereits um über 80 Prozent gestiegen. Selbst vorsichtige Schätzungen gehen davon aus, dass sich die Zahl der Betroffenen in den nächsten zehn Jahren vervierfachen wird“, sagt Joachim Speicher, Sprecher der Nationalen Armutskonferenz.

„Das Alter wird zunehmend zu einem der größten Armutsrisiken“, so Speicher weiter. Besonders betroffen seien Beschäftigte im Niedriglohnsektor, Langzeitarbeitslose und Menschen mit Brüchen in der Erwerbsbiografie.

„Das Dramatische an Altersarmut ist, dass es für die Betroffenen kaum Hoffnung auf Besserung mehr gibt. Während jüngere Menschen noch Wege aus der Armut finden können, haben ältere Menschen mit dem Eintritt in den Ruhestand wenig Chancen, ihre finanzielle Situation zu verbessern“, warnt Joachim Speicher.

Die Nationale Armutskonferenz fordert die Bundesregierung auf, die Regelsätze in der Grundsicherung bedarfsgerecht zu erhöhen. Darüber hinaus müssten die seit Jahren steigenden Stromkosten in tatsächlicher Höhe übernommen werden. Nicht zuletzt sei es notwendig, wieder einmalige Leistungen auf Antrag zu gewähren. „Wenn die Waschmaschine kaputt geht, brauchen die Menschen sofort Ersatz. Die Menschen dazu aufzufordern, das Geld für eine Neuanschaffung monatlich anzusparen, ist völlig lebensfern“, so Joachim Speicher.

Christian Böhme

Pressesprecher der Nationalen Armutskonferenz (nak)
c/o Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband Hamburg e.V. 
Wandsbeker Chaussee 8 • 22089 Hamburg

Telefon: 040 - 41 52 01-59
Fax: 040 - 41 52 01-38
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Internet: www.nationalearmutskonferenz.de | www.paritaet-hamburg.de

Eine Beisetzung

Geschrieben von Dieter Puhl. Veröffentlicht in Obdachlos

KathiGuten Tag!
Der Normalfall für viele ist, die Beisetzung ist spärlich und oft steht kein Mensch am Grab.
Trost, wenn es gelegentlich auch anders gestaltet werden kann.
Einige Eindrücke zur gestrigen Beerdigung von Kathi B.

7:30Uhr: Die ersten Kollegen_innen fingen an Brötchen zu schmieren. Verdammt leckere, denn es war ein besonderer Tag. Um 13:00 Uhr fand in Tempelhof die Beisetzung von Kathi statt.
Kathi B., ja jeder kannte sie hier am Bahnhof Zoo.
„Mit 5 Jahren saß ich mit meinem Vater in der Küche, er trank ein Bier. Als ich meinen Finger hineinsteckte und lecker sagte, bot er mir ein Glas an. Mit 6 Jahren verbrachte ich dann regelmäßig meine Abende mit ihm biertrinkend in der Küche.“
Was für ein Start in ein junges Leben, wen wundert es, wenn diese Biographie holprig weiter geht und kein Happy End findet?!
Mit 13 Jahren lebte sie dann auf der Straße; immerhin begann sie später ein Medizinstudium, welches sie aber abbrach. Die Jahre als Busfahrerin im Fernverkehr quer durch Europa waren gute Jahre. Der Alkohol gewann Überhand, wir kannten sie als unseren wohnungslosen Gast.
Als einen sehr netten Menschen, freundlich, hilfsbereit, gelegentlich, ich sage das in Liebe, war sie aber auch nervend und auch schwierig.
Kathi, viel hatte sie nicht, aber Würde und Charme, konnte Menschen vereinnahmen, binden, konnte Herzen öffnen.

Schön, deshalb kamen viele: Weggefährten, Praktikanten, Ehrenamtliche und hauptamtliche Kollegen der Bahnhofsmission, Kollegen aus andern Projekten, der Notübernachtung der Berliner Stadtmission, unsere Kältebusfahrerin, Journalisten kamen privat, einfach viele gute Freunde. Wir hatten einen Sonderbus der BVG gechartert, um 12:00 Uhr ging es los, natürlich war die Stimmung belegt. Das Wetter war freundlich, als ob die Sonne auch etwas für Kathi strahlte.
Das war bewegend an der Grabstelle, manche beteten, andere verabschiedeten sich mit einer Flasche Bier, einem Kartenspiel, dem Herthaschal von Kathi.
BeisetzungWow, 70 Trauergäste nahmen auf dem Friedhof Abschied. Stadtmissionsdirektor Hans-Georg Filker fand die passenden Worte, bei "With a little help from my friends" wippten einige Gäste verhalten mit. Hätte Kathi vermutlich gefallen; vielleicht ja auch Trude Herr mit "Niemals geht man so ganz", dann als Abschiedssong in der Bahnhofsmission. Viel Raum für respektvolles Gedenken, viele ruhige Gespräche über sie.
„Jeder Mensch erfindet sich früher oder später eine Geschichte, die er für sein Leben hält“ stammt aus dem Vorwort zu „Mein Name sei Gantenbein“. Hatte ich als 15 Jähriger gelesen, hätte ich mir sicher nicht gemerkt, wenn das nicht auch etwas für mich an Wirklichkeit im Leben hat.
Kathi – und das wissen wir – hat sich ihre Geschichte erfunden, die Wirklichkeit ist etwas blasser, vom Wesen her aber noch einsamer und trauriger.
Was wir vermuten, wir unterbreiteten ihr viele Hilfsangebote, wohl mehr als anderen, sie wollte hier nicht weg vom Zoo. Weil das ihr Platz war und der richtige Platz ist wichtig im Leben, manchmal wichtiger als eine Wohnung – und weil sie hier die Queen war.
Davon gab es nur eine!

Und nun hängt auch für Kathi an unseren Abschiedsbaum vor der Tür ein kleines Bändchen, neben Jannek und Klaus.
Die waren schon im Leben eine gute Gang.
Mach es gut - Kathi!

7. Bayerische Armutskonferenz

Geschrieben von Autor bekannt. Veröffentlicht in Pressemitteilungen

Am 30.07.2014 fand in Nürnberg unter der Federführung der Freien Wohlfahrtspflege mit dem Titel: WOHNEN - EIN MENSCHENRECHT! die 7. Bayrische Armutskonferenz statt.

„Wir haben keine Zeit mehr, Wohnraummangel wird zum Armutsrisiko, weil Angebot und Nachfrage nicht mehr zusammenpassen. Wir brauchen schnell umsetzbare Konzepte und Ideen, damit Menschen aus dem Niedriglohnsektor oder Menschen mit Behinderungen, mit Migrationshintergrund oder Senioren auch angemessen und bezahlbar wohnen können“, kommentierte BRK-Vizepräsidentin und Vorsitzende der Freien Wohlfahrtspflege Bayern, Brigitte Meyer, die prekäre Situation in Bayern.

Es kann festgestellt werden, dass in Bayern viele Initiativen im gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Bereich entstanden, die sich mit dem Problem der Armutsbewältigung befassen.

Forderungen, die in einem der Workshops erarbeitet wurden, um einer Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt entgegen zu wirken sind:

  • Wir brauchen Aufklärung der breiten Öffentlichkeit, dass das Thema breite Bevölkerungskreise betrifft
  • Die Vermieter sollten unbedingt einbezogen werden.
  • Die Jobcenter müssen Mietübernahmebescheinigungen schneller erteilen. Es braucht Ansprechpartner für Menschen von außen, z.B. für Vermieter. Die Mietobergrenzen müssen den Gegebenheiten angepasst werden.

Im Namen des Armutsnetzwerk e.V. gab Carmen Hollenbach, 2.Vorsitzende, zu bedenken, dass es, um erst gar nicht in die Gefahr zu laufen Obdachlos zu werden, dringend notwendig wäre, dass das Jobcenter schneller arbeitet. Die Vorgehensweise, „wir brauchen noch diesen Nachweis, dieses Schreiben und noch ihr Scheidungsurteil usw., bringt die Menschen in eine prekäre Situation, die im schlimmsten Fall so aussieht: Die Betroffenen haben keine Möglichkeit die Unterlagen  schnell beizubringen (Unterhaltsregelung, Scheidungsurteil, usw.). Die Konsequenz ist, dass die Miete seitens des Jobcenters nicht übernommen wird. Aus diesem Grund kommt es oft zu einer unnötigen und ungerechtfertigten Räumungsklage und der Schritt zur Obdachlosigkeit ist nicht mehr fern. 

An einer Podiumsdiskussion beteiligten sich Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Innern, für Bau und Verkehr; Ulrich Maly, Präsident, Deutscher Städtetag; Oberbürgermeister, Stadt Nürnberg; Frank Thyroff, Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft mbH Nürnberg, Beatrix Zurek, Vorstandsvorsitzende, Bayerischer Mieterbund; Karin Lohr, Geschäftsführerin, Verein Bürger in Sozialen Schwierigkeiten BISS und Michael Bammessel, Präsident, Diakonie Bayern. Die Moderation hatte Birgit Harprath, Bayerischer Rundfunk.

Es entstand der Eindruck, es würde hier nur über deren "Verwaltung" diskutiert. Wichtig schien das Thema der Standards für die notwendigen noch nicht vorhandenen Sozialwohnungen. Ein konkretes Programm zur Lösung der Problematik wurde nicht benannt. "Wer auf der Straße wohnt hat andere Probleme als Standards", bemerkte C. Hollenbach.

Das Armutsnetzwerk sieht den wesentlichen Grund der Misere in einer verfehlen Politik im sozialen Wohnungsbau. In der Praxis werden durch die Jobcenter Darlehen vergeben, um Rückstände in den Zahlungen der immens gestiegenen Wohn- und Nebenkosten vorerst auszugleichen. Das kann jedoch in keinem Fall zu einer befriedigenden Lösung beitragen.

Angela Pfister-Resch, Leiterin der Wohnungsnotfallhilfe der Arbeiterwohlfahrt im Landkreis München berichtete, dass die Situation in den Beratungsstellen trotz der guten Absicht der Bayrischen Staatsregierung, jährlich 70.000 Wohnungen fördern zu wollen, äußerst angespannt sei.

Das Armutsnetzwerk merkt an, dass im Nationalen Reformprogramm (NRP) der Bundesrepublik Deutschland diesbezüglich keine Zielstellung vorhanden ist.  Die Millionen Alg-II-Empfänger, Rentner, und Menschen die sich schämen arm zu sein, nicht aber Leistungen in Anspruch nehmen, brauchen eine schnelle unbürokratische Lösung.

 

Lösungslotterie

Geschrieben von Dietmar Hamann. Veröffentlicht in Allgemeines

Aus dem Konstantin Wecker Archiv haben wir von Alexander Kinsky folgenden Text erhalte, den ich hier in Anbetracht einer auf Facebook einhergehenden Diskussion veröffentlichen möchte:

Lösungslotterie oder intellektuelles Kauderwelsch - ein deutsches Drama

Lösungen.
Losungen.
Lose.
Lotterie.
Lösungslotterie.

Heinz ist links,
Sepp linker,
Fritz halblinksliberal,
dagegen Werner viertellinksmitteoben.
Bob ist sozialistisch kulturschaffend,
Frédéric ultra, einfach ultra,
und Sabine radikal, - radikal.
Heinz hauptsächlich anal,
Sepp dagegen maoistisch total,
Werner versteht sich global im Eurosinn, - im Eurosinn,
und Frédéric, wie schon erwähnt, nur ultra, ultra und damit juck.

9. Treffen der Menschen mit Armutserfahrung

Geschrieben von Dietmar Hamann. Veröffentlicht in Pressemitteilungen

Die jährlichen Treffen von Menschen mit Armutserfahrungen haben eine lange Tradition. Ihr zentrales Ziel ist die Partizipation der Menschen, die von Armut betroffen oder bedroht sind. Das 9. Treffen in Hamburg widmet sich dem Thema „Armut und Teilhabe“. 

Im Mittelpunkt der Veranstaltung können z.B. solche Fragen stehen:

Was verstehen die Betroffenen unter Teilhabe?
Welche unterstützenden Netzwerke gibt es, die Teilhabe fördern?
Was können Tauschnetzwerke leisten?Was brauchen wir, damit von Armut Betroffene in ihren Organisationen effektiv und nachhaltig arbeiten und sich vernetzen können? Wie kann politische Teilhabe von
Menschen mit Armutserfahrungen in der nak gelingen?
Was können wir tun, damit soziale und kulturelle Teilhabe für alle Menschen umfassend gelingt?

Achtung!  Die Anmeldefrist bis zum 1.8.2014 verlängert worden.


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Wo Welten aufeinander treffen

Geschrieben von Dieter Puhl. Veröffentlicht in Obdachlos

Der Kostenvoranschlag eines Sicherheitsunternehmens geht davon aus, ein Wachdienst würde 1000.- pro Tag kosten = 365 000.- pro Jahr (3 Personen x 3 Schichten pro Tag).
Als ich heute diese Summe erfuhr, fing ich an zu weinen.

80 000.- jährlich kostet der Unterhalt eines Hygienecontainers, mit Duschen, Toiletten, Waschmaschine und Trockner, Reinigung und Aufsicht, Friseurangebot, Fußpflege für 75 jährige, hilflose, wohnungslose Menschen – für den Rest könnten 6 Streetworker eingestellt werden, die dann nachhaltig mit den Menschen arbeiten könnten.
Wir wissen, man kann wohnungslosen Menschen helfen, wenn man genügend Fachpersonal mit entsprechenden Zeitressourcen hat.

Kalle würde nicht von A nach B verdrängt werden müssen, wo dann ein neuer Sicherheitsdienst tätig werden würde.

Benötigen wir 1000.- für die Arbeit mit einem hilflosen Menschen, so ist dieses Geld nicht vorhanden.

Oh Welt, was bist du manchmal böse.

Verstehen werden Sie das alles, wenn Sie den Artikel lesen: Artikel in der MOZ