Der Verein Conzept sozial e.V. stellt sich vor

Geschrieben von Jürgen. Veröffentlicht in Kooperation

Kooperation mit dem Armutsnetzwerk e.V.

Wir sind 'Erste Anlaufstelle' für Menschen mit sozialen Problemen, insbesondere für Fragen rund um Hartz IV. Wir helfen zum einen bei Problemen mit den Jobcentern, z. B im Rahmen von Berechnungen der Bescheide oder bei Widersprüchen. Darüber hinaus entstehen oder existieren bei Betroffenen aber oft auch andere Probleme, z. B. Schulden, Wohnungsprobleme, psychische Probleme oder Sucht. Hier helfen wir interdisziplinär, ganzheitlich und niederschwellig und fördern die Selbstständigkeit unserer Klienten.

Durch unseren integrativen Ansatz gelingt es uns, den Betroffenen das nötige Selbstbewusstsein an die Hand zu geben und den Mut zu entwickeln, ihre Probleme dauerhaft selbst 'anzupacken'. Hilfe zur Selbsthilfe ist uns wichtig, der Aufbau einer Tagesstruktur Betroffener ein Kernziel. Außerdem fördern wir das Gemeinschaftsgefühl und das Erleben sozialer Kompetenzen. Die Nachhaltigkeit entsteht zudem aus dem Verhältnis zur Nähe zu den bereits lange bestehenden Vertrauensverhältnissen.

Wir haben ein gänzlich neues Konzept entwickelt. Während andere Angebote meist eingleisig sind, werden wir als 'Erste Anlaufstelle durch Ehrenamtliche und Hauptberufliche aus allen Bereichen (Sozialarbeiter, Psychologen, Juristen, selbst Betroffene u.a.) eine interdisziplinäre und ganzheitliche, niederschwellige Unterstützung anbieten. Wo wir nicht weiter helfen können, vermitteln wir an kompetente Kooperationspartner und begleiten unsere Klienten auf dem weiteren Weg.

Die Weiterentwicklung unseres Engagements läuft auf verschiedenen Ebenen. Fachlich ist geplant, ein stationäres Projekt 'Betreutes Wohnen' aufzubauen. So können auch von Obdachlosigkeit bedrohte oder Obdachlose wieder lernen, ihre wesentlichen Grundbedürfnisse zu artikulieren und erste Schritte zur Befriedigung derselben selbst zu gehen. Medial ist eine Konzeption in Arbeit mit einem bedarfsdeckenden Einkommen, welche die Öffentlichkeitsarbeit eben auf dieses Selbstverständnis der Befriedigung von Grundbedürfnissen unter aktiver Selbstbeteiligung der Betroffenen stellt, um zu vermeiden, dass eine 'verschämte' Problemdiskussion die Sensibilisierung der Öffentlichkeit untergräbt.

Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist die einfühlsame, offene und ehrliche Benennung von Konflikten (egal welcher Entstehungsebene), um wegzukommen von der realitätsfernen 'politisch korrekten Sprache. Wir machen sozialpolitische Arbeit, Arbeit an Menschen, jedoch keine Parteipolitik.

Der Verein hatte im Nachgang zur 8. Nationalen Armutskonferenz zu einer Nachlese eingeladen. Wir waren zu der Ansicht gelangt, dass die NAK von den Wohlfahrtsverbänden dominiert wird, dass die dominierende Professionalität der Wohlfahrtsverbände der Meinung ist, man müsse sich zum Pater Familias aufschwingen, um die Armen, die man unter seine Obhut genommen hat, zu schützen, denn dazu sind die Armen nach Ansicht der paternalisierenden Konferenz nicht selbst im Stande. Ziel dieser Veranstaltung muss aber sein, dass Betroffene zu Beteiligten werden, hier ist das Expertentum in eigener Sache gefordert.

Sprecher, stellvertretende SprecherInnen, Leitung und Organisation der NAK ist fast ausschließlich  mit Mitarbeitern von AWO,  Paritätischer, Caritas und Co besetzt. Eigene Armutserfahrungen  sind sicherlich nicht vorhanden, dennoch schwingen sich, wenn auch vordergründig gut gemeint, hier Personen auf, die Armen anwaltlich zu vertreten. Die sogenannten Helfer sind mit der moralischen Pose ausgestattet, immer das Richtige zu tun; sie werden angetrieben vom Gefühl ihrer eigenen Wichtigkeit und sind vor Kritik durch ihre Lobby und das Lob aus der Politik weitgehend geschützt. 
Wir zitieren Prof. Friedrich Wilhelm Graf (München). Nach dessen Ansicht ist an den meisten Wohlfahrtsunternehmen nur ihr steuerlicher Status gemeinnützig. In der Praxis kümmerten sie sich vor allem um die Mehrung des eigenen Einflusses. Vertreter der Wohlfahrtsverbände, zu denen auch das Deutsche Rote Kreuz, die Arbeiterwohlfahrt (AWO), der Paritätische Wohlfahrtsverband und ein jüdischer Verband gehören, säßen an allen entscheidenden Schalthebeln, um die Mittelvergabe in ihrem Sinne zu regeln. Dabei erfänden sie immer neue Aufgaben, für die ihnen der Staat das Geld gebe. Der gemeinsame Umsatz von Diakonie und Caritas betrage „grob geschätzte 40 Milliarden Euro“, vor allem in der Altenpflege, in der Kinder- und Jugendhilfe, der Betreuung von Behinderten, in der Bildung und bei Maßnahmen für Arbeitslose.
Mit keiner Lobby ist die Politik so eng verbandelt wie mit den Wohlfahrtsunternehmen. Rund ein Drittel aller Bundestagsabgeordneten hat zugleich eine Leitungsfunktion bei Diakonie oder Caritas inne, auf kommunaler Ebene sind die Verbindungen noch frappierender, mancherorts betreiben Staat und Wohlfahrt sogar gemeinsame Tochtergesellschaften.
Die Vermutung liegt nahe, dass durch die Wohlfahrtsverbände massiv Einfluss genommen wird um letztlich den Ball flach zu halten, zum Beispiel sind von 47 SPD Abgeordneten des Berliner Abgeordnetenhauses 31 Mitglied der AWO, bei der CDU sind ähnliche Zahlen zu vermerken hinsichtlich der Mitgliedschaft beim Unionhilfswerk. Ganz zu schweigen von den sonstigen Nebenverdiensten, wo Beträge von mehreren 100 000,- Euro keine Seltenheit sind. 

Aus der Nachlese hat sich ein sich regelmäßig treffender Gesprächs- und Arbeitskreis entwickelt. Ein Schwerpunkt wird in der Weiterentwicklung des Armutsnetzwerkes auf  regionaler Ebene (Berlin und Brandenburg) gesehen.     

Partnerschaft zwischen dem Armutsnetzwerk e.V. und dem Verein Baku

Veröffentlicht in Kooperation

Zukunft gestalten: 


Dieses Projekt dient der Armutsbekämpfung, der Bildung und der Stärkung der Selbsthilfekräfte über nationale Grenzen hinaus. Unsere Partnerschaft lebt aus den Begegnungen zwischen Menschen und Gruppen aus Österreich und Deutschland, die sich zum Ziel gesetzt haben, Menschen in prekären Lebenslagen eine Stimme im gesamtgesellschaftlichen Konsens zu geben. Die partnerschaftliche Kooperation zielt nicht nur auf menschenwürdige Lebensbedingungen, sondern auch auf Selbstbestimmung, Gleichstellung und Teilhabe aller Menschen ab.

Wir wollen Erfahrungen und Visionen aus unserer Tätigkeit austauschen. Nur gemeinsam haben wir eine Zukunft, darum unterstützen wir die solidarische Begegnung von Menschen beider Staaten, die Zusammenarbeit von Vereinen, Organisationen und Initiativen und die Durchführung von Selbsthilfeprojekten. Wir brauchen eine Kultur des offenen politischen Dialogs und möglichst breiter gesellschaftlicher Teilhabe.

Insbesondere soll die Zusammenarbeit folgende Themenbereiche umfassen:

  1. Workshops zur Förderung der Selbsthilfekräfte und zum Verständnis der gemeinsam zu
    lösenden europäischen Probleme..
  2. Gleichberechtigtes lebenslanges Lernen unter Berücksichtigung der Prinzipien der
    Obdachlosenuni in Berlin und anderen Städten.
  3. Gemeinsame Gestaltung von Ausstellungen, Foren und Vorträgen.
  4. Medienwirksame Abgabe gemeinsam verfasster Stellungnahmen zur Sozialpolitik in Europa im Sinne der gleichberechtigten Partnerschaft aus Sicht der Betroffenen

Vorgestellt - Verein HARTZ IV Betroffene

Geschrieben von Dietmar Hamann. Veröffentlicht in Kooperation

Seit dem 01.10.2001 ist Jürgen Weber auf Arbeitssuche. Als dann schließlich 2005 Hartz IV eingeführt wurde und Jürgen W. das sechste Mal ein Bewerbungstraining absolvierte lief das Fass über.  Gemeinsam mit anderen Betroffenen wurde am 19.11.2005 der Verein 'Hartz IV Betroffene' gegründet, der einige Monate später ein eingetragener Verein wurde.

Mit diesem Verein möchten wir unseren Beitrag leisten, allen von HARTZ IV direkt oder indirekt Betroffenen im täglichen Leben zu helfen. Das umfasst Information, Hilfe beim Umgang mit Formularen und Anträgen, Bewerbungshilfe, Schulungs- und Trainingsangebote und im weitesten Sinne soziale Betreuung. Zu Diesem Zweck wollen wir mit- und füreinander in partnerschaftlicher Kooperation mit allen Personen und Institutionen wie Landersregierung, Arbeitsargentur, Arbeitgeber, Förderern,anderen Vereinen usw. zusammenarbeiten.
Zweck des Vereins ist die Förderung der Bildung. Dazu stellt sich der Verein die Aufgabe, allen von Erwerbslosigkeit betroffenen und bedrohten Bürgern die notwendigen Informationen zu geben, um wieder in dem 1. Arbeitsmarkt zu kommen.

Zweck des Vereins wird verwirklicht durch:

Unterstützung bei der Arbeitssuche, in Einzel- oder Gruppenkursen in Vorbereitung zur Arbeitssuche;
Hilfe bei Bewerbungsschreiben und Lebensläufen;
Durchführung in Einzel- oder Gruppenkursen zur Jobsuche im Internet;
Durchführung in Einzel- oder Gruppenkursen zur rechtlichen Grundlage von HARTZ IV;
Durchfükrung von Computerkursen;
Betreuung von Projekten;

Wir helfen auch bei drohendem oder akutem Rechtsstreit. Dabei führen wir keine Rechtsberatung durch, helfen aber z.B. bei Anträgen auf Beratungsgutscheinen und auf Prozesskostenbeihilfe, sowie bei der Wohnungsproblematik können auf entsprechend spezialisierte Anwälte verweisen etc.

2007 war für uns ein wichtiges Jahr. So gründeten wir das Projekt „Schultüte“, das Projekt „FliederGarten“ und das Projekt Weihnachten (alle Infos unter: www.hartz-4-betroffene.com und www.projekt-fliedergarten.de)

Die Hauptaufgabe unsres Vereins besteht aber darin, Arbeitssuchende zu beraten und zu begleiten. So halten wir Vorträge über Hartz IV ab und klären über die rechtlichen Möglichkeiten gegenüber den Jobcentern auf, oder Begleiten sie zum Jobcenter.

Jürgen Weber ist Mitglied in der Landesarmutskonferenz Land Brandenburg, Mitglied im Kommunalen Politischen Forum Land Brandenburg, Mitglied im Sozialem Bündnis Land Brandenburg, Ehrenämtler im SEKIZ e.V. (Selbshilfe-Kontakt und Informationszentrum) und Mitglied im Verein HARTZ IV Betroffene e.V. , wo er das Amt des Vorstandsvorsitzenden bekleidet.

Obdachlosen-Uni - Die mobile Bildungseinrichtung

Geschrieben von Maik Eimertenbrink. Veröffentlicht in Kooperation

"Obdachlosen-Uni - Die mobile Bildungseinrichtung von und für Obdachlose, Wohnungslose, Menschen mit Armutserfahrungen und deren Sympathisanten"

im Rahmen der Eröffnung des neuen Brückeladens und des BEWs (Therapeutisch betreutes Einzelwohnen) Treptow-Köpenick statt. Sie finden den Brückeladen in der Schnellerstr. 120 in 12439 Berlin-Schöneweide.

Für Tombola, Führung, Ausstellung, leckeres Büffet und Zimtwaffeln ist ebenfalls gesorgt.

Kommen Sie gern vorbei, ich freue mich auf Sie! Und bringen Sie gern noch Freunde mit.

Die Obdachlosen-Uni finden Sie auch auf Facebook und Twitter:
http://www.facebook.com/pages/Obdachlosen-Uni-Berlin/147755445340088
https://twitter.com/#!/ObdachlosenUni

10 000 Euro von Landeskirche für das „Armutsnetzwerk“

Geschrieben von Sulinger Kreiszeitung. Veröffentlicht in Kooperation

Sulingen - „Wir sehen uns als Sprachrohr der von Armut betroffenen Leute“, definiert Dietmar Hamann die Intention des „Armutsnetzwerks“. Der Sulinger betreut das Internetportal, das laut Charta bestrebt ist, in Kooperation mit anderen nationalen Organisationen von Menschen mit Armutserfahrungen, Obdachlosen und Randgruppen den Kampf gegen Armut und Ausgrenzung zu verstärken, ihnen eine Stimme bei der politischen Entscheidungsfindung zu geben. Wie wertvoll diese Arbeit ist, lässt eine Zahl erahnen: Die Landeskirche Hannover unterstützt das Armutsnetzwerk mit 10 000 Euro.

Der Sulinger Dietmar Hamann (l.), der die Homepages betreut, mit Diakon und Sozialarbeiter Rüdiger Fäth <br />vom Kirchenkreis Diepholz. |  © Foto: Behling   ·
Der Sulinger Dietmar Hamann (l.), der die Homepages betreut, mit Diakon und
Sozialarbeiter Rüdiger Fäth vom Kirchenkreis Diepholz. | © Foto: Behling

„Ich kann mich nicht erinnern, dass es in den letzten zehn Jahren für ein Projekt eine Förderung in dieser Höhe gab“, stellt Rüdiger Fäth, Diakon und Sozialarbeiter im Kirchenkreis Diepholz, fest. „Das ist wohl die höchste Form der Anerkennung.“ Bislang waren jährliche Zuwendungen des Kirchenkreises die einzige öffentliche Unterstützung für das Armutsnetzwerk, das seine Wurzeln in Sulingen hat.

Jürgen Schneider, der mittlerweile seit 28 Jahren auf der Straße lebt, hatte die Idee, eine Internetseite mit Informationen für Wohnungslose zu schaffen, berichtet Fäth, „wo kriege ich meinen Tagessatz, wo gibt es Anlauf- und Beratungsstellen, wo Unterkünfte. Ich habe erst gedacht, das ist Spinnerei, kein Obdachloser trägt einen Computer mit sich rum...“ Dennoch brachte er Schneider mit Dietmar Hamann zusammen, von dem er wusste, dass er Erfahrungen mit dem Aufbau einer Homepage hat und sozial engagiert ist. „Das absolute Power-Team“, so Fäth: 2007 erschien „berber-info.de“ im Netz. Die Seite beinhaltet Daten und Artikel aus dem gesamten Bundesgebiet. Mit dem daraus entstandenen „Ableger“ Armutsnetzwerk (http://www.armutsnetzwerk.de) „hat das Projekt eine große Breite bekommen. Es ist mittlerweile eine ganz wichtige Arbeits- und Informationsplattform geworden“, betont Fäth, im Fokus stehen hier alle Menschen, die von Armut betroffen sind.

„Zu Beginn vor eineinhalb Jahren gab es rund 800 ‚echte‘ Zugriffe am Tag. Heute sind es 4 000“, verdeutlicht Dietmar Hamann. „Das Armutsnetzwerk ist auch das Informationsportal der Nationalen Armutskonferenz, des Dachverbandes aller großen Wohlfahrtsverbände in der Bundesrepublik.“ Artikel von Autoren, die ehrenamtlich beim Armutsnetzwerk mitmachen, verdeutlichen der Öffentlichkeit, was es bedeutet, in Armut zu leben, aber auch, wie es zu solchen Schicksalen gekommen ist. Fachleute stellen pragmatische Vorgehensweisen ein, etwas gegen Armut zu unternehmen.

Heute gibt es sogar eine europäische Dimension: Das Armutsnetzwerk ist Mitbegründer der „European Union of Homeless“, EUH. Die mehrsprachige Website http://www.eunion-of-homeless.org wird in Antwerpen durch Philippe DeCraen koordiniert – und in Sulingen durch Dietmar Hamann. Aktuelles Projekt: „Wir wollen europaweit so viele Wohnungslose erfassen wie möglich, durch eine Umfrage in allen 27 EU-Staaten.“ Die EUH gehört dem EAPN, dem Europäischen Netzwerk gegen Armut an: „Das sind alles Professionelle, sozusagen der ‚europäische Fürsorge-Adel‘ “, formuliert es Fäth – „es ist erstaunlich, dass wir mit unserem Projekt aus der 180 Grad anderen Richtung da reingekommen sind.“ Die Zuwendung an das Armutsnetzwerk durch die Landeskirche ist für Öffentlichkeitsarbeit, die Gebühren für die Internetpräsenz, aber auch Reisekosten bestimmt – „nicht für Personalkosten“, betonen Fäth und Hamann.

„Wir haben den Eindruck, die Bundesregierung will lieber kleine Gruppen von Betroffenen – Wohnungslose, Hartz-IV-Empfänger“, sagt Dietmar Hamann. „Doch wenn man alle von Armut betroffenen zusammenfasst, sind es zehn Millionen.“ Zehn Millionen, die mit dem Armutsnetzwerk ein Sprachrohr haben. · ab

Quelle: Sulinger Kreiszeitung