Armut auf Rekordhoch: Paritätischer und Nationale Armutskonferenz warnen vor sozialer Verödung ganzer Regionen

Geschrieben von Dietmar Hamann. Veröffentlicht in Pressemitteilungen

Vor der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich und der sozialen Verödung ganzer Regionen warnt der Paritätische Wohlfahrtsverband anlässlich der Veröffentlichung seines Armutsberichts 2013. Mit 15,2 Prozent habe die Armut in Deutschland ein neues Rekordhoch erreicht, die soziale und regionale Zerrissenheit habe dabei dramatisch zugenommen. Gemeinsam mit der Nationalen Armutskonferenz fordert der Verband die gezielte finanzielle Förderung notleidender Kommunen sowie ein Paket von Maßnahmen zur Armutsbekämpfung und zum Erhalt der sozialen Infrastruktur vor Ort.

„Sämtliche positive Trends aus den letzten Jahren sind zum Stillstand gekommen oder haben sich gedreht. Die Kluft zwischen bundesdeutschen Wohlstandsregionen auf der einen und Armutsregionen auf der anderen Seite wächst stetig und deutlich. Deutschland war noch nie so gespalten wie heute“, so Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes.

Seit 2006 habe die Armut in Deutschland besorgniserregend von 14 auf nunmehr 15,2 Prozent zugenommen. Der Abstand zwischen dem Bundesland mit der geringsten Armutsquote (Baden-Württemberg: 11,1 %) und dem Letztplatzierten (Bremen: 23,1 %) habe sich vergrößert und betrage mittlerweile 12 Prozentpunkte. Auch das Ausmaß der regionalen Zerrissenheit innerhalb der Bundesländer habe eine neue Qualität erreicht. Keine Entwarnung gebe es insbesondere für die „armutspolitische Problemregion Nummer 1“, das Ruhrgebiet. „Ganze Regionen befinden sich in Abwärtsspiralen aus wachsender Armut und wegbrechender Wirtschaftskraft. Hier brauchen wir eine gezielte finanzielle Förderung und soziale Programme, um der Verödung entgegenzuwirken“, so Schneider.

Die Nationale Armutskonferenz (nak) bewertet die Befunde als alarmierend. „Der Bericht zeigt, dass wir in Deutschland weiter von einer chancengerechten Gesellschaft entfernt sind, als je zuvor“, so Sprecher Joachim Speicher. In einem Sechs-Punkte-Katalog fordert die Nationale Armutskonferenz zur Armutsbekämpfung unter anderem eine bedarfsgerechte Erhöhung der Regelsätze, Beschäftigungsangebote für Langzeitarbeitslose sowie eine Stärkung des sozialen Wohnungsbaus.

Gemeinsam kritisieren Schneider und Speicher den Verzicht der neuen Bundesregierung auf solidarische Steuererhöhungen für große Vermögen und Einkommen, um entsprechende Maßnahmen zu finanzieren.

Den Bericht, weitere Infos und eine detaillierte Suchfunktion nach Postleitzahlen finden Sie im Internet unter: http://www.der-paritaetische.de/armutsbericht2013

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Armutsbericht
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Statement Schneider
Statement Speicher

Pressekontakt:

Gwendolyn Stilling, Der Paritätische Gesamtverband, Pressesprecherin, Tel. 030/24636305, Mobil: 0173/9986994, eMail:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Christian Böhme, Nationale Armutskonferenz, Pressesprecher, Tel. 0172/4181982

Armutsnetzwerk e.V. - Mitglied der EvO

Geschrieben von Dietmar Hamann. Veröffentlicht in Pressemitteilungen

Seit dem 17.12.2013 ist der Armutsnetzwerk e.V. Mitglied der Evangelischen Obdachlosenhife e.V. in Deutschland.

Die Evangelische Obdachlosenhilfe e.V. ist der Fachverband der Diakonie für die Wohnungslosenhilfe. Die Diakonie in Deutschland ist mit einem Anteil von 50 Prozent der größte Träger der Wohnungslosenhilfe in Deutschland.
Als „wohnungslos“ gelten dabei arme und gesellschaftlich ausgegrenzte Menschen, die obdachlos, wohnungslos oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind. Dies sind über 250.000 Menschen in Deutschland. Viel größer noch ist die Zahl der Menschen, die in prekären oder unzumutbaren Wohnverhältnissen leben. Sie werden zwar häufig von unseren Präventionsangeboten erreicht, über ihre Zahl gibt es aber in Ermangelung einer bundesweiten Wohnungsnotfallstatistik keine verlässlichen Angaben.

Kurzbericht der dritten Jahrestagung der europäischen Plattform gegen Armut und soziale Ausgrenzung

Geschrieben von Franke, Werner. Veröffentlicht in Pressemitteilungen

Die europäische Kommission hatte ihre Veranstaltung zur 3. Jährlichen Tagung gegen Armut und sozialer Ausgrenzung  Ende November 2013 in Brüssel in „The Egg“ angesetzt und eingeladen. Die deutsche Delegation war mit Vertretern des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, dem Deutschen Gewerkschaftsbund, der Arbeiterwohlfahrt, dem Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik, dem Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge, der Nationalen Armutskonferenz,  des European Anti-Poverty Network Deutschland und des Armutsnetzwerk e.V. vertreten.

Auf der Gästeliste der Redner standen hochkarätige EU Repräsentanten wie der Belgier Hermann van Rumpuy, Ratspräsident und der EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso.

In ihren Beiträgen bekundeten van Rompuy sowie Barroso, dass das Ziel der Strategie 2020, die Armutsbetroffenheit von 80 Mio. auf 60 Mio. Menschen zu senken, unter den derzeit herrschenden Verhältnissen  nicht erreicht werden kann. Im Gegenteil, die Armut hätte zugenommen, um etwa 5 Mio.EU-Bürger,  hergerufen durch die Bankenkrise. Beide Redner versprachen, sich für die Ärmsten der Armen einzusetzen, um mit den von der EU eingesetzten Mittel, die Armut wirksam zu bekämpfen. Die Kommission hat ein Sozialinvestitionsprogramm in Milliardenhöhe auf den Weg gebracht.20 % dieser Summe sollen für die Bekämpfung der Armut in Europa eingesetzt werden. Schwerpunkte wurden in den Workshops erörtert, wie Verringerung der Kinderarmut, verbesserten Zugang der Roma zum Arbeitsmarkt, integrierte Strategien zur Unterbringung wohnungsloser Menschen, Bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung und die Entwicklung politischer Lösungen für benachteiligte Jugendliche.

Positive Ansätze, die Armut wirksam zu bekämpfen ließen sich in den thematisch ausgerichteten Workshops nicht feststellen. Fazit dieser Tagung: Der Handlungsspielraum der Kommission ist trotz Einsatz erheblicher Mittel begrenzt. Die politischen Verhältnisse in den Mitgliederstaaten lassen es  nicht zu, die Strategie 2020 erfolgreich umzusetzen.

Kinderreiche gemahnen Koalitionsrunde an Kindergelderhöhung

Geschrieben von Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V.. Veröffentlicht in Pressemitteilungen

Mönchengladbach, den 1. November 2013. Zu Beginn der Koalitionsverhandlungen fordert der Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V. von der zuständigen Arbeitsgruppe die vor der Wahl von CDU/CSU und SPD versprochene Erhöhung des Kindergeldes ein. In einem offenen Brief ruft die Verbandsvorsitzende Dr. Elisabeth Müller die Vorsitzenden der Arbeitsgruppe, Manuela Schwesig (SPD) und Annette Widmann-Mauz (CDU) auf, das Kindergeld für das dritte Kind um fünf Prozent, für das vierte und jedes weitere Kind um sieben Prozent zu erhöhen.

„Über die Erhöhung des verfügbaren Einkommens hinaus, halten wir die Aufstockung des Kindergelds für ein wichtiges familienpolitisches Signal in Richtung der 1,3 Millionen kinderreichen Familien in Deutschland“, so Müller.

Eltern von Mehrkindfamilien stellten „die eigenen Ambitionen hinter einem Familienmodell zurück“, das nicht nur „eine Lösung für aktuelle und zukünftige demographische Herausforderungen bietet“, sondern auch „die ganze Gesellschaft um sozial und emotional hochkompetente Mitglieder bereichert.“

Ausdrücklich wies Müller darauf hin, dass moderne Familienpolitik „an der zukunftsorientierten und wichtigen Gruppe der Mehrkindfamilien in einer von Kleinfamilien und Singles dominierten Gesellschaft nicht vorbeisehen“ dürfe.

Der Verband erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass Frau Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel noch im Mai dieses Jahres dem KRFD-Vorstandsmitglied Alexandra von Wengersky öffentlich versichert hat, dass die CDU durch die Staffelung des Kindergeldes zeige, „dass uns diejenigen besonders willkommen sind, die mehrere Kinder haben.“ Dieses Willkommensein muss auch über die Koalitionsverhandlungen hinaus Bestand haben.

Der offene Brief im Wortlaut ist unter www.kinderreichefamilien.de nachzulesen.

Der Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V. ist im Jahr 2011 aus der Initiative engagierter kinderreicher Familien entstanden, hat mittlerweile 1300 Mitgliederfamilien und setzt sich in Politik, Wirtschaft und Medien für die Interessen von Familien ein. Der Verband versteht sich als Netzwerk von Mehrkindfamilien, die sich untereinander unterstützen und Öffentlichkeit für ihre Anliegen erreichen wollen. Der Verband ist überkonfessionell und überparteilich.

Herausgeber / Pressekontakt
Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V.
Dr. Elisabeth Müller
Korschenbroicher Str. 83
41065 Mönchengladbach
Tel. 02161-3030953
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Finanztransaktionssteuer

Geschrieben von Jürgen. Veröffentlicht in Pressemitteilungen

"Steuer gegen Armut, nicht gegen Haushaltsdefizite" / CARE begrüßt geplante Einführung und geißelt gleichzeitig Haushaltssanierung auf dem Rücken der Armen

Bonn) - "Die Einigkeit zur Finanztransaktionssteuer ist eine wichtige gute Nachricht aus den Koalitionsverhandlungen", kommentiert der Präsident von CARE Deutschland-Luxemburg, Heribert Scharrenbroich die Meldung, dass Union und SPD sich auf die schnellere Einführung der Abgabe auf Bankgeschäfte geeinigt haben. Es sei aber nicht hinnehmbar, so warnte Scharrenbroich, wenn diese zusätzlichen Mittel überwiegend zur Konsolidierung des Staatshaushaltes anstatt zur Armutsbekämpfung verwendet würden.

"Diese Steuer ist nicht gedacht zur Verringerung von Haushaltsdefiziten, sondern zur Bekämpfung von Armut, die durch die globale Finanzspekulation verschärft wurde." Er erinnerte daran, dass ein breites Bündnis entwicklungspolitischer Nichtregierungsorganisationen seit Jahren die Einführung der Steuer und die Verwendung der Mittel für drei Bereiche forderte: Armutsbekämpfung weltweit und in Europa sowie Klima- und Umweltschutz.

Der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete und Staatssekretär Scharrenbroich fordert gleichzeitig auch andere Nichtregierungsorganisationen auf, den Koalitionären deutlich zu sagen, dass die von der bisherigen Regierung eingeplanten Kürzungen im Bereich Entwicklungszusammenarbeit eindeutig korrigiert werden müssten. "Es ist inakzeptabel, wenn reiche Länder ihre Haushalte auf dem Rücken der Armen sanieren. Deshalb werden wir genau beobachten, ob jetzt auch die Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit und den Klimaschutz im neuen Bundeshaushalt wieder hochgefahren werden. Man kann nicht einerseits das Flüchtlingselend beklagen und andererseits den Haushalt für Entwicklungszusammenarbeit kleinsparen", kritisiert Scharrenbroich. Wer das tue, vergieße nur Krokodilstränen. Man müsse auch die Fluchtursachen in den Herkunftsländern mindern. Dazu gehören neben Krieg und Verfolgung eben auch die chronische Armut und Perspektivlosigkeit. Allein schon deshalb müsse in den Koalitionsverhandlungen das Ziel festgeschrieben werden, spätestens 2015 0,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Entwicklungszusammenarbeit im Bundeshaushalt bereit zu stellen.

Quelle und Kontaktadresse:
CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Sabine Wilke, Pressesprecherin
Dreizehnmorgenweg 6, 53175 Bonn
Telefon: (0228) 975630, Fax: (0228) 9756351
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Internet: http://www.care.de

(dvf, cl)

Sichere Energieversorgung für einkommensarme Haushalte umsetzen – Nationale Armutskonferenz unterzeichnet Charta zur sozial gerechten Energiewende

Geschrieben von nak. Veröffentlicht in Pressemitteilungen

Hamburg, 25.10.2013 Die Nationale Armutskonferenz fordert Union und SPD auf, in den Koalitionsverhandlungen Weichenstellungen für eine sozial gerechte Energiewende vorzunehmen. „In den vergangenen Jahren sind die Energiepreise drastisch gestiegen. Das ist nicht Schuld der Energiewende, sondern von Preisgarantien, die auch Kohle- und Atomstrom-Produzenten zugutekommen", erläutert Joachim Speicher, Sprecher der Nationalen Armutskonferenz. Tatsächlich werde Ökostrom immer günstiger. „Günstigere Erzeugungspreise und sinkende Preise an der Strombörse müssen aber auch bei den Verbrauchern ankommen“, fordert Speicher.

Heute seien Unternehmen und Haushalte mit einem hohen Verbrauch im Vorteil, da sie Preisnachlässe bekämen. „Stattdessen brauchen wir eine Grundversorgung mit Energie zu gleichen Preisen. Wer mehr verbraucht, soll dann auch mehr zahlen", so Speicher weiter. Von einer günstigeren Grundversorgung würden vor allem einkommensarme Haushalte profitieren, die durchschnittlich wenig Energie verbrauchen. „Ebenso müssen die Ausnahmeregelungen für energieintensive Unternehmen drastisch reduziert werden. Das Geld soll stattdessen in den sozialen Ausgleich fließen.“

Insbesondere bei Hartz IV seien Regelungen zu einer sicheren Energieversorgung versäumt worden. Der Regelsatz müsste laufend an die gestiegenen Energiepreise angepasst werden. Bei den Heizkosten müssten die reellen Kosten und die reelle Wohnungsgröße als Maßstab gelten. „Wenn nur Wohnungen mit schlechtem energetischem Standard und niedrigen Mieten als angemessen gelten, darf das nicht zu Nachteilen für die Hartz-IV-Empfänger führen“, so Joachim Speicher.

Jährlich werden bis zu 800.000 Haushalten Strom oder Gas gesperrt. „Diese Entwicklung muss von der Politik endlich aufgehalten werden. Bei der Problemlösung müssen Sozialämter, Schuldnerberatung und Energielieferanten zusammenarbeiten. Die Grundversorgung muss gesichert werden, Schulden vom Sozialamt übernommen werden können. Wir dürfen nicht Haushalte in kalten und dunklen Wohnungen sitzen lassen, weil die Politik ihrer sozialstaatlichen Verantwortung nicht gerecht geworden ist“, fasst Speicher die Forderungen der nak zusammen.

Die Charta zur sozial gerechten Energiewende wurde heute von einem Bündnis aus Sozial- und Umweltverbänden der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Charta finden Sie im Internet hier

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Internet: www.nationalearmutskonferenz.de | www.paritaet-hamburg.de

„Eine Parkbank ist kein Zuhause"

Geschrieben von Jan von Lingen. Veröffentlicht in Pressemitteilungen

 NDR Info:  Radiokirche nimmt Obdachlosigkeit in den Blick

Wenn es kälter wird, geraten sie wieder mehr in den Blick: Menschen, die kein Zuhause haben und in Notunterkünften unterkommen oder auf der Straße leben. Mit dem Herbstanfang am 22. September haben sich die evangelische Kirchengemeinde Luthe und der „Tagestreff Wunstorf für Wohnungslose“ zusammen getan, um an das Schicksal der Wohnungs- und Obdachlosen zu erinnern.

In ihrem Radiogottesdienst am 22. September ab 10 Uhr auf NDR Info kommen Wohnungslose ebenso zu Wort wie Mitarbeiter des Tagestreffs und Schülerinnen und Schüler, die den Gottesdienst mit vorbereitet haben. Seit genau 25 Jahren existiert der Tagestreff Wunstorf, der tägliche Versorgung, medizinische Hilfe oder Hilfe bei der Wohnungssuche anbietet.

Pastorin Susanne Briese erinnert in ihrer Predigt daran, dass auch Menschen auf der Straße „von Gott geliebte Menschen“ sind, die auf unsere Nächstenliebe angewiesen sind: „Sorgen wir dafür, dass sie wertgeschätzt werden, Beratung und Hilfe bekommen. Sie sind wohnungslos, aber nicht würdelos.

“ Für Sozialarbeiter Manfred Ratzmann, der den Tagestreff Wunstorf leitet, ist es wichtig, die Gäste mit ihren Bedürfnissen wahrzunehmen: „Manche wollen nur mal ihre Ruhe haben und natürlich mal duschen oder Wäsche waschen oder etwas Warmes zu essen. Unser Tagestreff ist so eine Art Ersatz-Zuhause für ein paar Stunden, ein Ort, an dem man respektvoll und vertrauensvoll behandelt wird“. Für Musik in dem Radiogottesdienst sorgen die Weltgebetstagcombo Kolenfeld unter der Leitung von Sabine Borsum. Ebenso zu hören sind der Liedermacher Fritz Baltruweit und sein Sohn Jan-Moritz. Christian Pütter spielt die restaurierte Furtwängler-Orgel. Außerdem sind auch Schülerinnen und Schüler des nahe gelegenen Hölty-Gymnasiums zu hören.

Sie haben den Tagestreff besucht und schildern im Gottesdienst ihre Eindrücke: „Ich ging mit gemischten Gefühlen zum Tagestreff für Wohnungslose. Ich wusste nicht, wie die Obdachlosen reagieren würden und ob sie bereit wären, mit uns zu sprechen“, beschreibt eine Schülerin ihren Besuch: “Beim Gespräch wurde mir klar, dass die vielen Vorurteile, die wir haben, oft nicht zutreffen.“ Gesprochen haben die Schülerinnen und Schüler auch mit dem Besucher, der 22 Jahre auf der Straße lebte und nun seit sieben Jahren in einem Seniorenheim wohnt: „Und ich komme noch immer hier in den Tagestreff, weil die Mitarbeiter mir vor 13 Jahren geholfen haben“.

Übertragen wird der Gottesdienst aus der evangelischen Dorfkirche Luthe. Der Turm aus massiven Feldsteinen stammt wohl noch von der ersten Kapelle, die hier im 12./13. Jahrhundert errichtet wurde. 1820 wurde dann die heutige Saalkirche angebaut. Und wer sie durch den massiven, dunklen Turm betritt, wird von hellen Farben und viel Licht umfangen. Bänke, Altar, Kanzel und Empore sind in hellen Farben gehalten, lichtgrau, weiß, gelb, gold – und ein roter Teppich führt zum Altar.

Jan von Lingen

TIPP: Zu hören ist der Gottesdienst am Sonntag, 22.September, ab 10 Uhr auf NDR Info und WDR 5.

Zu sehen sind die Luther Dorfkirche sowie der „Tagestreff Wunstorf für Wohnungslose “ in zwei Filmen im Internet unter

www.radiokirche.de.

Zu lesen sind weitere Infos unter www.tagestreff-wunstorf.de