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Denkanst0ß Nr.3

am . Veröffentlicht in Uncategorised

Gibt es das GUTE im Menschen wirklich? Gedanken zu Weihnachten
Kolumne von Gastautor Dieter Carstensen

Auch dieses Jahr wird wieder Weihnachten in unserem Land gefeiert, das Fest der sogenannten "Nächstenliebe", wie religiöse Menschen es nennen. Zu diesem Fest habe ich etwas andere Gedanken. Nach dem jüngsten Armutsbericht des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes lebt jeder SIEBTE Mensch in diesem Land in absoluter Armut, wird von den allermeisten Menschen auf dieser Welt dieses rein "christliche" Fest überhaupt nicht gefeiert und es werden auch dieses Jahr am Weihnachtsabend überall wieder auf dieser Welt wieder Kinder verhungern, Menschen in Kriegen ermordet und Frauen vergewaltigt werden. Da stellt sich doch die Frage: Gibt es das Gute im Menschen wirklich?"

Ein Wolf ist der Mensch dem Menschen, nicht ein Mensch, wenn man sich nicht kennt." sagte schon der Staatstheoretiker und Philosoph Thomas Hobbes und bezog sich damit auf ein Zitat des römischen Dichters Titus Maccius Plautus aus dem 2. Jahrhundert vor Christus. Das Originalzitat auf Latein lautet: "lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit non novit.

"Kommen wir mal auf die gesellschaftliche Realität in unserem Lande:

Weil wir in Zeiten skrupelloser Ausbeutung eines ganzen Volkes durch eine über alles herrschende Clique von Banken, Profiteuren und korrupten Politikern leben, von denen die meisten sich, süffisanter weise auch noch als "christlich" bezeichnen, leben ANDERTHALB MILLIONEN KINDER in diesem Staat in bitterster Armut. Wir führen als Nation einen sinnlosen Krieg in Afghanistan, bei dem auch die Dümmsten mittlerweile begreifen müssten, dass er nicht gewonnen werden kann und der zig Milliarden Euro aus der deutschen Steuerzahlerkasse gekostet hat, schenken über die Europäische Zentralbank mal so eben kurz vor Weihnachten den Banken erneut FÜNFHUNDERT MILLIARDEN Euro, haben aber kein Geld für die ärmsten der Armen im eigenen Land?

Dieser Staat stinkt vom Kopf her, der Bundespräsident ist nur ein weiterer Ausdruck des völligen moralischen Werteverfalls der selbsternannten "Führungseliten" in unserer Gesellschaft.

Die sogenannten "Tafeln" verteilen auch dies Jahr zu Weihnachten wieder Weihnachtspäckchen an Bedürftige.

Welch verlogene Form der "Nächstenliebe." Almosen statt wirklicher Hilfe. Wenn all diese Leute, die sich da als "Gutmenschen" in den Tafeln als gutsituierte Bürger engagieren, den Betroffenen der neuen Massenarmut wirkliche Hilfe zukommen lassen wollten, dann würden sie gemeinsam mit den Verarmten auf die Straßen gehen und über ihre Vereine, Verbände, Parteien und Organisationen durchsetzen, dass dieser Irrsinn in Deutschland ein Ende hat.

Aber "beten" ist zu Weihnachten ja einfacher, erfordert keinen persönlichen Einsatz und vor allem keine öffentliche Stellungnahme zu der Tatsache, dass wir HEUTE und zu diesem Weihnachtsfest eine größere Massenverarmung und - Verelendung haben als in den schlimmsten Zeiten der Weimarer Republik.

Millionen verarmter Menschen können sich in diesem Jahr zu Weihnachten nichts "EXTRA" leisten, die "christliche" Bundesregierung hat aus dem Hartz IV und Sozialhilfesatz bei der Neuberechnung der Regelsätze sogar die Kosten für einen "Weihnachtsbaum" rausgenommen, da sowas ja nicht unbedingt lebensnotwendig sei.

Was nur Wenige wissen:

Die sogenannten "Tafeln" waren eine Erfindung der Unternehmensberatung Kienbaum, der Begriff ist sogar rechtlich geschützt, um den Unternehmen Entsorgungskosten abgelaufener Lebensmittel zu ersparen. Heute wird das als "Wohltätigkeit" verkauft, wer mir nicht glaubt "googlen" kann helfen.

Unsere Gesellschaft, wie sie wirklich ist, ist aus meiner Sicht sehr einfach zu entlarven:

Wenn man genau hin schaut, dann muss man sehr doof sein, um an das "Gute im Menschen" per se zu glauben. So sind in Kriegen nach dem zweiten Weltkrieg mehr Menschen gestorben, als im ganzen zweiten Weltkrieg insgesamt. Wir können uns natürlich diese Welt schön reden und an das Gute im Menschen glauben, man kann auch an Götter glauben, oder je nach dem, wie Marius Müller Westernhagen es mal spöttisch in seinem Song "Mit Pfefferminz bin ich Dein Prinz" ausdrückte, so formulieren:

"Ich glaube an die Deutsche Bank, denn die zahlt aus in bar."

Unsere kapitalistische Weltwirtschaftsordnung sorgt nur für Eines:

Für Hunger, Ausbeutung, Kriege und Elend überall auf dieser Welt. Und all das ist nur möglich, auf einer sogenannten "christlichen Einstellung", die in den meisten westlichen Staaten Grundlage ihres Selbstverständnisses ist.

Der Politiker August Bebel (1840 - 1913) formulierte:

“Die Religion der Liebe, die christliche, ist seit mehr als achtzehn Jahrhunderten gegen alle Andersdenkenden eine Religion des Hasses, der Verfolgung, der Unterdrückung gewesen. Keine Religion der Welt hat der Menschheit mehr Blut und Tränen gekostet als die christliche, keine hat mehr zu Verbrechen der scheußlichsten Art Veranlassung gegeben; und wenn es sich um Krieg und Massenmord handelt, sind die Priester aller christlichen Konfessionen noch heute bereit, ihren Segen zu geben, und hebt die Priesterschaft der einen Nation gegen die feindlich ihr gegenüberstehende Nation flehend die Hände um Vernichtung des Gegners zu einem und demselben Gott, dem Gott der Liebe, empor.”

Und das ist das Problem:

Der Mensch ist nicht gut durch sich, er ist nur dann gut, wenn er durch eine funktionierende demokratische Gesellschaft in seine Schranken verwiesen wird und es Rechte und Gesetze gibt, die dieses ermöglichen und von jedermann einklagbar und ein zu fordern sind.

Aber wer heute noch glaubt, der Mensch an sich sei gut, der hat wohl im Geschichtsunterricht gepennt ...

In diesem Sinne wünsche ich nachdenkliche Weihnachtstage.