Strukturelle Gewalt

Geschrieben von Marcel. Veröffentlicht in Frauen

FrauenGewalt gegen Frauen hat viele Gesichter und eines davon finden wir täglich in Deutschen Jobcentern.

Das Gesicht auf den Fluren der Jobcenter ist häufig sehr jung und alleinerziehend, oder sehr alt und alleinstehend, die Gesichter dort sind häufig weiblich!

Stellen Sie sich vor, dass eine Mutter weinend gesteht, sich zu freuen, dass ihr Kind krank geworden ist. Aufgrund der Krankheit konnte das Kind nicht auf Klassenfahrt gehen. Die Mutter war erleichtert – Sie hatte das Geld nicht für die Klassenfahrt.

Unter dem Gefühl erleichtert über die Krankheit ihres Kindes zu sein, litt die Frau ab diesem Zeitpunkt täglich!

Stellen sie sich vor, dass in Deutschland schwangere Frauen sanktioniert werden. Das bedeutet, dass diese noch weniger als den Elendssatz von 391 Euro monatlich zur Verfügung haben! Und das in einem Zustand, wo Körper und Geist auf jede zusätzliche Ernährung angewiesen sind.

Interessant ist jedoch, dass das Jobcenter Mecklenburg Vorpommern, an anderer Stelle sehr großzügig gegenüber Frauen die von Hartz IV leben müssen ist. Seit 01. November muss die „Pille“ nicht mehr vom kargen Regelsatz bezahlt werden. Um Geburten armer Kinder zu verhindern, dafür hat dieser repressive Staat Mittel! Ein Leben in Würde für arme Kinder, dafür reicht es dann aber nicht! 500.000 Euro werden bereitgestellt durch das Land, um Geburten von „armen Kindern“ zu verhindern!

Wie kann es sein, dass alleinerziehende Frauen die Hartz IV beziehen in Deutschland Mangelerscheinung in ihrer Ernährung aufweisen? In einer Studie stellte sich heraus, dass viele Frauen zugunsten ihrer Kinder auf gute Ernährung für sich selbst verzichteten.

Der psychische Druck, der auf Frauen in solch prekären Lebenssituationen ausgeübt wird, ist enorm. In dieser bunten, glitzernden Konsumwelt ein Kind zu erziehen, das einzig und alleine das Wort „nein“ auf Wünsche und Bedürfnisse zur Antwort bekommt, ist deprimierend.

Und diese Dauerdepressionen und Repressionen machen Frauen krank! Jede dritte Frau, die von Hartz IV Betroffenen ist, ist nach neuesten Untersuchungen von psychischen Krankheiten betroffen!
Wir müssen hier und heute feststellen, dass durch die Hartz IV Gesetze täglich strukturelle Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder ausgeübt wird und dies geschieht per Gesetz!

Jedoch – wenn wir meinen, dies sei das Ende der Schikanen, so kann ich hier ganz aktuell einbringen, dass wir das noch nicht erreicht haben. Eine sogenannte Arbeitsgruppe hat 124 Änderungsvorschläge erarbeitet. Hier finden sich die Wünsche der beteiligten politischen Akteure nach einer erheblichen Verschärfung der Hartz-IV-Gesetzgebung wieder. Und wieder trifft es Frauen, die alleinerziehend sind!

Die Umsetzung dieser Vorschläge bedeutet eine deutliche Schwächung bei der Gewährung von sogenannten Mehrbedarfen für Alleinerziehende. Zynisch wird verlangt, dass „Fehlanreize“ zu vermeiden seien. Nur alleinerziehende Mütter die einer Beschäftigung nachgehen, sollen zur Belohnung, dass sie aufstocken müssen, so genannte „Mehrbedarfe“ erhalten. Die Mütter, die bei Ihren kleinen Kindern zu Hause sind, gehen nach den kranken Ideen der so genannten Reformer leer aus.

Es kann in Deutschland nur einen Fehlanreiz geben, Kinder zu bekommen und diesem unmenschlichen Hartz System ausgeliefert zu sein!

Ich fordere die herrschenden Elite-Frauen in der deutschen Politik auf, sich nicht mit Flexi-Quoten in Führungspositionen für Frauen zu beschäftigen, sondern sofort die tägliche strukturelle Gewalt gegen Frauen unter ihrer Regierung zu beseitigen.

The same procedure as every year - der Internationale Frauentag und Frauenarmut

Geschrieben von Michaela Hofmann. Veröffentlicht in Frauen

Der Frauentag geht auf den Kampf um die Einführung des Wahlrechtes für Frauen Anfang des 20.Jahrhunderts zurück. Erweitert wurden die Ziele in den kommenden Jahren um die Gleichberechtigung.
Aber auch, wenn es im letzten Jahrhundert einige Fortschritte in Sachen weiblicher Emanzipation gegeben: Wahlrecht, eigenes Konto, Zugang zu Schulen und Hochschulen, die Strafbarkeit von Vergewaltigung in der Ehe, so ist doch weiterhin festzustellen, dass  von Armut auch heute noch Frauen überproportional betroffen sind  – und das in allen Altersstufen.
Inwieweit der Beschluss der Bundesregierung, festgehalten im Nationalen Reformprogramm und dem Nationalen Sozialbericht, die Erwerbstätigenquote von Frauen zu erhöhen, auch zu einer Verringerung der Armtu führen wird, bleibt abzuwarten. Solange wird es jedenfalls ein "Same proceduer as every year" und ein Beklagen der Frauenarmut geben.

Im Einzelfall und insbesondere bei Gewalterfahrungen helfen die spezifischen Dienste der Caritas weiter. Im Netz errreichbar und www.gewaltlos.de

Tausende behinderte Frauen sexuell missbraucht

Veröffentlicht in Frauen

Tausende behinderte Frauen sind in deutschen Heimen sexuell missbraucht worden. Nach Informationen des ARD Politikmagazin "Report Mainz" haben sechs Prozent der Frauen mit geistiger Behinderung in Heimen und Werkstätten Übergriffe erlitten. Das Magazin beruft sich dabei auf eine aktuelle Studie der Universität Bielefeld im Auftrag des Bundesfamilienministeriums.

Man könne davon ausgehen, dass "auf jeden Fall mehrere tausend Frauen" in deutschen Behinderteneinrichtungen sexuell missbraucht wurden, resümiert die Leiterin der Studie, Monika Schröttle. Zudem erlebt etwa jede dritte bis vierte Frau dort psychisch verletzende Handlungen und psychische Gewalt - teilweise so stark, "dass es als Psychoterror oder seelische Grausamkeit empfunden" wird. Die Täter seien meist andere Heimbewohner, aber auch Personal.

"Sie können nicht einfach raus"

"Das Gravierende ist, dass die Frauen in den Einrichtungen nicht einfach raus können und dass es viel schwerer ist, Zugang zu Hilfe und Unterstützung zu bekommen", erklärt Sozialwissenschaftlerin Schröttle. Eigentlich sollten die Heime dafür sorgen, dass es keine Übergriffe gebe. Dort bestehe jedoch keine Meldepflicht, und die Heimaufsicht der Länder sei oft mangelhaft, kritisierte Hubert Hüppe, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen.

"Es fehlen einfach auch Verfahren, die deutlich machen, wen ich ansprechen kann, wenn etwas passiert", sagte er gegenüber "Report Mainz". Fazit: Die Betroffenen stehen allein da.

Auch Jugendliche missbraucht

In einer repräsentativen Zusatzbefragung berichteten zudem drei von vier Frauen von "psychischen und körperlichen Übergriffen" in ihrer Jugend. Blinde und gehörlose Mädchen, die in Behinderteneinrichtungen untergebracht sind, waren besonders betroffen.

Georg Ehrmann, Vorsitzender der Deutschen Kinderhilfe, forderte Politik und Kommunen zum Handeln auf. Sie dürften nicht länger "die Augen zumachen", weil "etwas nicht sein kann, was nicht sein darf." Er spricht "vom größten Skandal in der Jugendhilfe seit dem zweiten Weltkrieg".

Studie über Lebenssitutation behinderter Frauen

Ergebnisse der Studie von der Universität Bielefeld in der Kurzfassung [Universität Bielefeld]

Quelle:tagesschau.de