Immer mehr Hartz-IV-Empfänger brauchen Kredit

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Immer mehr Hartz-IV-Empfänger beantragen bei ihrem Jobcenter ein zinsloses Darlehen. Hatten 2007 noch durchschnittlich pro Monat 9800 sogenannte Bedarfsgemeinschaften bei ihrem Jobcenter einen solchen Kredit beantragt, um unvorhergesehene Sonderausgaben bezahlen zu können, waren es 2010 bereits 15.300 und ein Jahr später 18.400, wie Behördensprecherin Anja Huth sagte. Bis Ende Februar 2012 hatten bereits 17.600 Haushalte im Monatsdurchschnitt zinslose Kredite beantragt.

Rückzahlung in kleinen Raten

Im Schnitt erhalte jede Familie rund 250 Euro, die sie dann in kleinen Raten zurückzahlen müsse, erläuterte eine Sprecherin der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg. "Die Darlehen werden dann gewährt, wenn plötzlich ein Bedarf da ist, den ich aus meinem Ersparten nicht decken kann", erklärte die Sprecherin. Häufig seien Stromnachzahlungen der Grund für einen Antrag, aber auch eine kaputte Waschmaschine oder die nötige Reparatur eines Autos brächten Empfänger von Arbeitslosengeld II leicht in finanzielle Bedrängnis.

Ausgaben steigen

Da mehr Betroffene ein Darlehen erhalten, steigen auch die Ausgaben dafür: Die Summe der Darlehen stieg nach BA-Angaben von 2010 auf 2011 von monatlich durchschnittlich knapp vier Millionen Euro auf fünf Millionen Euro. Die zinslosen Darlehen werden aus Steuergeldern finanziert.

Quelle: tagesschau.de vom 27.06.2012