Armut nicht länger tabuisieren, Arme nicht länger ausgrenzen

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Zum UNESCO-Welttag der Toleranz am 16. November

Fast jeder sechste Bundesbürger ist davon betroffen: Armut. Doch obwohl 14,4 Prozent der Menschen in Deutschland als bedürftig gelten, wird das Problem weitgehend tabuisiert. Mehr noch: Häufig wird Armen sogar unterstellt, ihre Situation selbst verschuldet zu haben. Diese Stigmatisierung aber führt unweigerlich zu  sozialer Ausgrenzung und psychischer Belastung bei den Betroffenen. Deshalb fordert Thomas Beyer, Sprecher der Nationalen Armutskonferenz (nak), anlässlich des UNESCO-Welttags der Toleranz: „Wer Armut leugnet, verhindert die Überwindung ihrer Ursachen. Deshalb müssen sich Gesellschaft und Politik endlich der Armutsdiskussion stellen!“

Es zeige sich, dass neben Arbeitslosen besonders Alleinerziehende gefährdet sind zu verarmen. Damit erkläre sich zum Teil, warum Frauen von Bedürftigkeit stärker betroffen sind als Männer. Eines empört Beyer besonders: „Es ist ein Skandal, dass 38 Prozent der Kinder familiäre Armut erleben.“ Zumal die Gefahr arm zu bleiben, größer sei, als arm zu werden. Um Armut zu reduzieren, müsse man früh ansetzen – bei den Kindern. Beyers Schlussfolgerung: „Der Ausweg aus dem Armutskreislauf führt vor allem über mehr Bildung.“