Grundsicherung - immer mehr brauchen sie

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Die Zahl der Empfänger von Grundsicherung hat einen neuen Rekordwert erreicht. Etwa 844.000 Menschen in Deutschland waren 2011 auf dies staatliche Hilfe angewiesen, weil ihre Altersrente nicht reichte oder sie dauerhaft nicht arbeiten konnten. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der Empfänger damit um 5,9 Prozent gestiegen, berichtete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden.

Die Grundsicherung wurde im Jahr 2003 eingeführt. Seitdem steigt die Zahl der Empfänger stetig. 2005 waren es noch 630.000. Einen eindeutigen Grund für diesen Trend gibt es laut Statistikerin Antje Lemmer nicht. Viele Faktoren spielten eine Rolle, etwa wenn andere Leistungen wie das Wohngeld anders geregelt würden, erklärte sie der Deutschen Presse Agentur.

Im Schnitt errechneten die Statistiker für die Betroffenen einen Bedarf von 435 Euro im Monat. Das ist die Lücke, die zwischen Einkommen und der für den Lebensunterhalt benötigten Summe klafft.

Ein Zeichen für Altersarmut

Die Grundsicherung bekommt nur, wer dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung steht - also schon Altersrente bezieht oder dauerhaft nicht arbeiten kann. Die meisten Bezieher der Leistung sind Rentner: Gut die Hälfte der Betroffenen, nämlich 436.000, ist 65 Jahre und älter.

Von je 1000 Menschen dieses Alters waren in Deutschland Ende vergangenen Jahres 29 Frauen und 22 Männer auf Hilfe angewiesen. Besonders betroffen waren die Frauen in Westdeutschland: Dort erhielten 32 von 1000 Frauen ab 65 Jahren Grundsicherung im Alter. In den ostdeutschen Ländern einschließlich Berlin bezogen 19 von 1000 Frauen im Rentenalter diese Leistungen.

Überdurchschnittlich hoch ist der Anteil der Grundsicherungsempfänger in den Stadtstaaten: In Bremen waren es 23 je 1000 erwachsene Einwohner, in Berlin und Hamburg jeweils 21 je 1000 Einwohner. In Thüringen und Sachsen gibt es bezogen auf die Bevölkerung die wenigsten Betroffenen: Dort sind es sieben Empfänger je 1000 Einwohner.

Insgesamt erhielten zwölf von 1000 Bundesbürgern ab 18 Jahren Grundsicherung. Das entspricht einer Quote von 1,23 Prozent, 2010 lag die Quote bei 1,16 Prozent.

Quelle:tagesschau.de vom 18.10.2012