12. Europäisches Treffen der Menschen mit Armutserfahrung 2013

Geschrieben von Delegation nak. Veröffentlicht in Allgemeines

Resolution

Vom 18. bis 20. Juni 2013 trafen sich in Brüssel rd. 150 Menschen aus allen Gegenden und Ländern der Europäischen Union. Sie tun dies jährlich, bislang stets auf Einladung der jeweiligen Ratspräsidentschaft. Dieses Jahr wurde es knapp. Bis fast zur letzten Sekunde war unklar, ob selbst bei erheblichen finanziellen Abstrichen das Treffen durchgeführt werden konnte.

In der Europäischen Union leben ca. 120 Millionen Menschen, die nach gängiger Definition „arm“ sind. Bis Ende 2020 sollen es 20 Millionen weniger werden – so der Plan. Dieser Plan ist durch die diversen Krisen längst Makulatur geworden. Armutsbekämpfung ist ganz ans Ende der Europäischen Agenda gerückt. Folgerichtig scheint  auch der Dialog überflüssig geworden zu sein.

Auch zu diesem Treffen haben wir als Gäste Abgeordnete des EU-Parlamentes eingeladen, Mitarbeiter der EU-Institutionen, der Sozialministerien der Länder etc. Viele Gäste kamen nie. Nun droht auch dieser schmale Gesprächsfaden abzureißen. Wir sollen unsere Stimmen nicht mehr erheben dürfen. Die EU-Gremien wollen unsere Stimmen nicht mehr hören.

Wir ganz wenigen der vielen, vielen Menschen mit Armutserfahrung wollen Politiker fragen dürfen, wir wollen Antworten hören, wir wollen in Dialog treten, wir wollen, dass unsere Stimmen gehört werden. Wir wollen die Fortsetzung der Treffen als Veranstaltung der jeweiligen Ratspräsidentschaft. Kommission oder Ratspräsidentschaft müssen das ermöglichen! Alles andere ist die Verweigerung des Gespräches. Wir sind bereits arm, wir können den Dialog nicht aus eigener Kraft  organisieren.

Wir alle sind Teil nationaler Netzwerke unserer Heimatländer. Die europäischen Treffen stehen  in enger Verbindung mit zahlreichen nationalen Aktivitäten. Das darf nicht beendet werden.

Was wir z.B. wissen wollen: Warum die Ziele der Armutsbekämpfung auch in dieser Dekade so blamabel verfehlt wird.

Was wir nicht hören wollen sind Ratschläge, verbessert die Effizienz der Treffen, dann finanzieren wir vielleicht weiter.

Beendet Armut jetzt!