Ansätze kommunaler Armutsprävention – Erkenntnisse aus der AWO-ISS-Studie „Kinderarmut“

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KinderarmutSeit gut 15 Jahren lässt sich ein Prozess der Sensibilisierung und Problematisierung des Themas „Armut bei Kindern“ nachverfolgen. Es ist langsam aber stetig in die Öffentlichkeit gelangt und wurde so auch Gegenstand politischer Diskussionen. Ausgangspunkte waren primär Problemanzeigen aus der Praxis Sozialer Arbeit vor Ort, Berichte von Kommunen und Studien der Wohlfahrtsverbände. Dazu zählt auch die von der Arbeiterwohlfahrt 1997 in Auftrag gegebene Studie „Lebenslagen und Zukunftschancen von (armen) Kindern in Deutschland“, die sich grundlegend mit dem Phänomen auseinandersetzte. Daraus ging eine Langzeitstudie zu Armut(sfolgen) bei Kindern und Jugendlichen hervor, die nachwievor die einzige in Deutschland ist (Synonym: AWO-ISS-Studie „Kinderarmut“). Die Studien wurden und werden durch die Lotterie Glücksspirale gefördert.

Mit der andauernden fachöffentlichen Diskussion über Problemlösungen wurde deutlich, es war nicht nur ein bis dato wenig wahrgenommenes gesellschaftliches Phänomen, sondern es fehlt genauso an theoretischem Wissen und praktischen Erfahrungen über mögliche Gegenstrategien – also Ansätze zur Armutsprävention, die gezielt auf junge Menschen ausgerichtet sind. Schon der Begriff „Armutsprävention“ brauchte längere Zeit, um sich überhaupt in der fachlichen und politischen Diskussion zu etablieren.

Wieder zeigte die Praxis den Weg. Neben den Bemühungen von sozialen Einrichtungen, Initiativen und Verbänden, allen voran den Kindertageseinrichtungen (KiTas), um Einzellösungen in ihren Handlungsbereichen zeichnete sich die Entwicklung kommunalen Engagements zur Armutsprävention ab. Monheim am Rhein ist neben Dormagen der Vorreiter kindspezifischer Armutsprävention2. Ausgehend von den Modellarbeiten3 zur Entwicklung kommunaler Strategien wurden – nun theoretisch begründet – Philosophie, Leitziele, Anforderungen, Handlungsebenen und Strukturelemente einer kindbezogener Armutsprävention abgeleitet und erarbeitet4. Deren Bezugspunkte sind der kindzentrierte Lebenslagenansatz der AWO-ISS-Studie verknüpft mit den theoretischen5 Ansätzen der Gesundheitsförderung bei sozialer Benachteiligung6. Zwei Elemente, die heute in viele kommunale Diskussionen – mittlerweile ebenso auf Landes- und Bundesebene – Eingang gefunden haben, sind die „Präventionskette“ und das Präventionsnetzwerk.

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(Bildquelle. Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com  / pixelio.de)