Nach 40 Jahren Arbeitsleben

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Da wendet sich eine Rentnerin in ihrer Not an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Nach einem 40 Jahre währenden Arbeitsleben reicht es für sie gerade so, dass sie sich eine bescheidene Zweizimmerwohnung in Heidelberg leisten kann. Weitere Kostensteigerungen bei Strom, Gas und Wasser und der Miete kann sie nicht mehr bezahlen.

Die Antwort aus dem Kanzleramt kam prompt und endet mit einem eiskalten Rat: Die Rentnerin soll sich doch eine billigere Wohnung in einer preiswerteren Stadt suchen. Viele Bürger würden bei Erreichen der Altersgrenze nicht zuletzt aus finanziellen Gründen stark nachgefragte Ballungsgebiete verlassen. Es gäbe Regionen, in denen das Mietniveau im Vergleich zu Heidelberg um die Hälfte niedriger sei.

Diese Antwort zeugt von einer brutalen, äußerst geringen Wertschätzung des Kanzleramtes für Menschen, die ein Leben lang hart gearbeitet haben. Alt, nicht finanzkräftig genug, abgeschoben - soll so die Zukunft der älteren Menschen in Deutschland aussehen?

Dieser Rat, aus der vertrauten Umgebung, aus der Heimat wegzuziehen, kann zynischer nicht mehr sein. Die Politik akzeptiert einfach, dass die Rente nach einem jahrzehntelangen Arbeitsleben nicht reicht, sich eine bescheidene Zweizimmerwohnung zu leisten.

Da werden Milliarden-Rettungspakete für marode Banken geschnürt, deren Manager sich an den Finanzmärkten verzockt haben. Da gibt die Bundesregierung Milliarden aus, um marode Staaten vor dem Ruin zu retten. Die Rentnerin, die 40 Jahre gearbeitet hat, läßt sie im Stich.