Internationaler Kindertag – 13 Millionen in der EU von Armut betroffen

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Am 1. Juni ist der "Internationale Kindertag". In 35 OECD-Staaten leben 30 Millionen Kinder in Armut. Eine aktuelle UNICEF-Studie zeigt auf,  wie viele Kinder auch in reicheren Staaten verzichten müssen.

Im Jahre 1920 richtete die Türkei als erstes Land einen Kindertag am 23. April ein. Das Datum des Kindertages variiert sehr stark zwischen verschiedenen Staaten. Die Idee eines Internationalen Kindertages (International Children's Day) geht wohl zurück auf die Genfer Weltkonferenz für das Wohlergehen der Kinder im August 1925, zu welcher 54 Vertreter verschiedener Staaten zusammengekommen und die Genfer Erklärung zum Schutze der Kinder verabschiedet haben sollen. Der 1. Juni kommt wahrscheinlich daher, dass gleichzeitig in Genf die Weltkonferenz stattfand und der chinesische Konsul in San Francisco ein Fest für chinesische Waisenkinder anlässlich des Drachenbootfestes veranstaltete. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben viele Regierungen den Internationalen Kindertag eingeführt.

1954 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen das Kinderhilfswerk UNICEF mit der Ausrichtung eines Weltkindertages (Universal Children's Day) beauftragt. Jeder Staat soll einen Tag zum sogenannten Weltkindertag (Universal Children's Day) erklären. Die Vereinten Nationen begehen den Weltkindertag am 20. November. Der Weltkindertag wird heute national an unterschiedlichen Tagen in mehr als 145 Ländern gefeiert. Damit soll ein weltweites Zeichen für Kinderrechte gesetzt werden.

Nicht nur am Kindertag ist es wichtig, die Aufmerksamkeit verstärkt auf die Bedürfnisse und Situation von Kindern zu richten, müssen doch 13 Millionen Kinder in der Europäischen Union auf esentielle Dinge verzichten.

Anhand eines Deprivationsindex vergleicht die Studie des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen, auf welche grundlegend wichtigen Dinge Kinder verzichten müssen. Der Index umfasst 14 Punkte, die von drei täglichen Mahlzeiten bis hin zu einem ruhigen Platz für Hausaufgaben reichen. Rund 13 Millionen Kinder (etwa 15 Prozent) in 29 Industrieländern entbehren mehr als zwei dieser grundlegenden Punkte. Demnach erhält in Deutschland zum Beispiel eines von 20 Kindern keine tägliche warme Mahlzeit. Insgesamt schneidet Deutschland bei diesem Vergleich – ähnlich wie in früheren Studien – nur mittelmäßig ab.

Auch wenn vor allem die ärmeren Länder Europas wie Rumänien, Bulgarien und Portugal die höchsten Entbehrungsraten aufweisen: Auch in Frankreich oder Italien muss jedes zehnte Kind auf wesentliche Dinge verzichten. In Österreich müssen 8,7 Prozent der Kinder auf mindestens zwei der als notwendig erachteten Punkte verzichten. Nur Dänemark, Finnland, Island, die Niederlande, Norwegen und Schweden weisen einen Index von weniger als 3 Prozent auf.