Gesundheit ist nicht verhandelbar

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Zum Tag der gesunden Ernährung am 7. März fordert die Nationale Armutskonferenz (nak) die Bundesregierung auf, den Ernährungsetat für Hartz IV-Empfänger aufzustocken

Gerade mal 2,66 Euro stehen Kindern bis zu sechs Jahren, die in einer Hartz IV-Bedarfsgemeinschaft aufwachsen, täglich für Essen und Trinken zur Verfügung. Aufgeteilt auf die einzelnen Mahlzeiten entspricht dies zirka 66 Cent für Frühstück und jeweils zirka 1 Euro für Mittag- und Abendessen. Geringfügig mehr bekommen Sieben- bis 14-Jährige (3,36 Euro) beziehungsweise 15- bis 18-Jährige (4,34 Euro).

„Mit dem aktuellen Ernährungsbudget für Hartz IV-Empfänger ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung nahezu unmöglich“, erklärt Professor Gerhard Trabert, stellvertretender Sprecher der Nationalen Armutskonferenz (nak). Diese Meinung des Mediziners findet sich unter anderem auch in einer Studie des Fachbereichs Ernährungswissenschaften an der Universität Bonn aus dem Jahr 2007.

Wenn das Tagesbudget aber kaum ausreicht, um Grundnahrungsmittel wie Brot und Milch zu kaufen, können sich bedürftige Menschen erst recht kaum vitaminreiche und ballaststoffarme Produkte wie Obst und Gemüse leisten. Diese aber sind für die Entwicklung und Gesundheit jedes Menschen notwendig, um beispielsweise Krankheiten wie Adipositas entgegenzuwirken. Abgesehen von teilweise schwerwiegenden körperlichen Beschwerden zu Lebzeiten wirkt sich Mangel- und Fehlernährung allzu oft auch lebensverkürzend aus.

Trabert: „An diesen Beispielen wird deutlich, dass Bedürftige von staatlicher Seite strukturell benachteiligt werden. Der Ernährungsetat ist einfach zu niedrig.“ Deshalb fordert die Nationale Armutskonferenz (nak) anlässlich des Tags der gesunden Ernährung die Bundesregierung auf, die Beträge für Essen und Trinken von Hartz IV-Empfängern endlich so anzuheben, dass sich alle Menschen eine ausgewogene Ernährung leisten können.