Das Bürokratiemonster Bildungs- und Teilhabepaket muss endlich entbürokratisiert werden!

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Zum Weltkindertag am 20. September kritisiert nak-Sprecher Thomas Beyer Ineffektivität des Bildungs- und Teilhabepakets – Aktuelle Kommentierung des ISS belegt, dass „Überforderung der Eltern zum Programm wird“

Die negative Kritik an dem Bildungs- und Teilhabepaket der Bundesregierung lässt nicht nach. „Statt Kindern aus bedürftigen Familien mehr und bessere Partizipation zu bieten, erschwert und verstellt das Maßnahmenbündel in etlichen Fällen den Zugang zu Freizeit- und Kulturangeboten“, erklärt Thomas Beyer, Sprecher der Nationalen Armutskonferenz (nak), anlässlich des Weltkindertages am kommenden Donnerstag. Es dränge sich die bittere Erkenntnis auf, dass für viele arme Kinder in Deutschland nach wie vor gelte: „Einmal abgehängt, für immer abgehängt.“

Anlass für diese Einschätzung ist eine aktuelle Kommentierung des Frankfurter Instituts für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS). Darin beziehen die beiden Autorinnen Gerda Holz und Evelyn Sthamer Stellung zu den Studien, die das Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie die Hansestadt Hamburg in diesem Jahr zum Bildungs- und Teilhabepaket veröffentlicht haben. Unter anderem stellen die zwei Wissenschaftlerinnen fest, dass „sich die Gefahr eines Verdrängungsprozesses weg von einer bisher durch die Kommune/Land gesteuerten Förderung und Angebotsnutzung hin zu einer durch die Eltern selbst zu regelnden Teilhabe in einem selbst von professionellen Fachkräften nicht überschaubaren Angebotsspektrum“, zeige. Ergo: „Die Überforderung der Eltern wird damit quasi zum Programm, mit dem Ergebnis einer niedrigen BuT-Nutzung“, schreiben Holz und Sthamer.

Auswertungen wie diese lassen aus Beyers Sicht nur folgenden Schluss zu: „Dieses Bürokratiemonster muss endlich entbürokratisiert werden, damit es nicht als Feigenblatt in die Geschichte staatlicher Armutsbekämpfung eingeht.“