Einführung in die Strategie 2020

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Einführung in die Strategie 2020 – Bedeutung für die Armutsbekämpfung auf Landesebene
Vortrag im Rahmen des 6. Treffens der Menschen mit Armutserfahrung am 14.9.2011 in Berlin
- Es gilt das gesprochene Wort –

„Von Armut spricht man, wenn Personen über ein so geringes Einkommen verfügen, dass ihnen ein Lebensstandard verwehrt wird, der in der Gesellschaft in der sie leben, als annehmbar gilt. Ihrer Armut wegen können sie zahlreichen Benachteiligungen ausgesetzt sein - Arbeitslo-sigkeit, Niedrigkeinkommen, schlechten Wohnverhältnis-sen, unzureichender gesundheitlicher Betreuung und Hindernissen in Aus- und Weiterbildungs-, Kultur-, Sport- und Freizeitbereich. Sie sehen sich häufig an den Rand gedrängt und von der Teilnahme an Aktivitäten (wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Art) ausgeschlossen, die für andere Menschen die Norm sind. Auch kann ihr Zugang zu Grundrechten eingeschränkt sein.“ (Quelle: Gemeinsamer Bericht der Europäischen Kommission und des Europäischen Rates über soziale Eingliederung, März 2004)

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Link: Einführung in die Strategie 2020

Zum Tag des deutschen Butterbrots am 30. September 2011

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Seit 1998 erinnert die Marketing Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft am Tag des deutschen Butterbrotes – stets am letzten Freitag im September – an das Grundnahrungsmittel Brot. Inzwischen ein teures Produkt für von Armut betroffene Menschen: „Durchschnittlich kostet ein Kilo Brot beim Discounter 2 Euro, beim Bäcker 3 Euro und beim Biobäcker 4,50 Euro“, rechnet Michaela Hofmann, stellvertretende Sprecherin der Nationalen Armutskonferenz (nak), vor.

Menschen, die über wenig Einkünfte verfügen sowie Bürger, die auf Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe angewiesen sind, erhalten Regelsätze für Nahrungsmittel, die insgesamt teilweise niedriger sind als der Gegenwert eines Brots: zwischen 2,60 Euro und 4,26 Euro stehen ihnen pro Tag und je nach Alter zu.

„Der Ausweg aus dieser Situation kann nicht bedeuten, dass sich immer mehr ,arme‘ Menschen bei der Tafel anstellen müssen, um das nicht gekaufte Brot kostenlos zu bekommen“, erklärt Hofmann. Als probate Mittel gegen diese Tatsache benennt sie: „Der Regelsatz für Nahrungsmittel muss bedarfsgerecht angehoben werden.“ Zudem sei es dringend notwendig, bundesweit kostenloses Mittagessen an Ganztagsschulen sowie kostenlose Verpflegung in Kindertageseinrichtungen anzubieten.

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Ansätze kommunaler Armutsprävention – Erkenntnisse aus der AWO-ISS-Studie „Kinderarmut“

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KinderarmutSeit gut 15 Jahren lässt sich ein Prozess der Sensibilisierung und Problematisierung des Themas „Armut bei Kindern“ nachverfolgen. Es ist langsam aber stetig in die Öffentlichkeit gelangt und wurde so auch Gegenstand politischer Diskussionen. Ausgangspunkte waren primär Problemanzeigen aus der Praxis Sozialer Arbeit vor Ort, Berichte von Kommunen und Studien der Wohlfahrtsverbände. Dazu zählt auch die von der Arbeiterwohlfahrt 1997 in Auftrag gegebene Studie „Lebenslagen und Zukunftschancen von (armen) Kindern in Deutschland“, die sich grundlegend mit dem Phänomen auseinandersetzte. Daraus ging eine Langzeitstudie zu Armut(sfolgen) bei Kindern und Jugendlichen hervor, die nachwievor die einzige in Deutschland ist (Synonym: AWO-ISS-Studie „Kinderarmut“). Die Studien wurden und werden durch die Lotterie Glücksspirale gefördert.

Mit der andauernden fachöffentlichen Diskussion über Problemlösungen wurde deutlich, es war nicht nur ein bis dato wenig wahrgenommenes gesellschaftliches Phänomen, sondern es fehlt genauso an theoretischem Wissen und praktischen Erfahrungen über mögliche Gegenstrategien – also Ansätze zur Armutsprävention, die gezielt auf junge Menschen ausgerichtet sind. Schon der Begriff „Armutsprävention“ brauchte längere Zeit, um sich überhaupt in der fachlichen und politischen Diskussion zu etablieren.

Wieder zeigte die Praxis den Weg. Neben den Bemühungen von sozialen Einrichtungen, Initiativen und Verbänden, allen voran den Kindertageseinrichtungen (KiTas), um Einzellösungen in ihren Handlungsbereichen zeichnete sich die Entwicklung kommunalen Engagements zur Armutsprävention ab. Monheim am Rhein ist neben Dormagen der Vorreiter kindspezifischer Armutsprävention2. Ausgehend von den Modellarbeiten3 zur Entwicklung kommunaler Strategien wurden – nun theoretisch begründet – Philosophie, Leitziele, Anforderungen, Handlungsebenen und Strukturelemente einer kindbezogener Armutsprävention abgeleitet und erarbeitet4. Deren Bezugspunkte sind der kindzentrierte Lebenslagenansatz der AWO-ISS-Studie verknüpft mit den theoretischen5 Ansätzen der Gesundheitsförderung bei sozialer Benachteiligung6. Zwei Elemente, die heute in viele kommunale Diskussionen – mittlerweile ebenso auf Landes- und Bundesebene – Eingang gefunden haben, sind die „Präventionskette“ und das Präventionsnetzwerk.

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(Bildquelle. Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com  / pixelio.de)

17. Oktober 2011 Internationaler Tag gegen Armut und Ausgrenzung

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Der 17. Oktober wurde im Jahr 1992 durch die Generalversammlung der UNO zum internationalen Tag für die Überwindung der Armut erklärt. Festgehalten wurde, dass ein Leben in Armut nicht mit den internationalen Menschenrechten vereinbar ist. Denn in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte wird postuliert, dass jede Person ein Anrecht auf einen Lebensstandard hat, «der seiner Familie Gesundheit und Wohl gewährleistet, einschliesslich Nahrung, Kleidung, Wohnung …».

Zudem muss die Teilhabe am gesellschaftlich-kulturellen Leben gewährleistet sein. Für viele armutsbetroffene Kinder in der Bundesrepublik Deutschland entspricht dies jedoch nicht ihrer Lebensrealität. Sie leben heute noch, mitten in einem reichen Land, fernab von Wohlstand und können sich wegen fehlender Ressourcen weniger entfalten und kaum am öffentlichen kulturellen Leben teilnehmen.

Hartz IV: Paritätischer will komplette Neuberechnung

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Anlässlich eins aktuellen Gutachten der Hans-Böckler-Stiftung über die Höhe der Hartz IV-Sätze fordert der Paritätische Wohlfahrtsverband eine komplette Neukalkulation. Nach Berechnungen des Verbandes müsste der Regelsatz für Erwachsene mindestens 416 Euro betragen, um bedarfsgerecht zu sein und den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts zu genügen.

„Auch die angekündigte Erhöhung um zehn Euro macht die Hartz-IV-Regelsätze nicht verfassungsfester", so Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen. Nach Berechnungen des Paritätischen ist der Regelsatz für Erwachsene um 42 Euro zu niedrig bemessen und müsse 416 statt 364 Euro betragen. Darüber hinaus seien einmalige Leistungen für Anschaffungen von Hausrat wieder einzuführen.

Scharfe Kritik übt der Paritätische auch an den Leistungen für Kinder und Jugendliche und fordert eine grundlegende Neugestaltung dieser. „Dass für die älteren Kinder gar keine Anpassung erfolgen soll, ist ignorant und geht an der Alltagsrealität von Familien vollkommen vorbei“, so Schneider. Seine Forderung: Die Neugestaltung der Regelsätze für Kinder und Jugendliche. Da die bisherige Datengrundlage schlicht „statistischer Schrott“sei, müsse das völlig Bildungspaket sofort in gemeinsamer Initiative von Bund und Ländern vom „Kopf auf die Füße gestellt werden“.

(Quelle: Wohlfahrt intern)

Leben wurde im August um 2,4 Prozent teurer

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Die Inflation in Deutschland verharrt wegen der weiterhin hohen Energiepreise auf ihrem Jahreshoch. Anders als zunächst ermittelt seien die Verbraucherpreise im August im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,4 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt mit. Ursprünglich hatten die Statistiker eine Jahresteuerung von 2,3 Prozent erwartet.

Die Inflationsrate wurde auf Jahressicht im August einmal mehr maßgeblich vom Preisanstieg um 9,9 Prozent bei Energie bestimmt. Vor allem Mineralölprodukte wie leichtes Heizöl (+ 22,1 Prozent) und Kraftstoff (+ 11,1 Prozent) verteuerten sich binnen Jahresfrist deutlich. Ohne Berücksichtigung von Energie hätte die jährliche Inflationsrate einen ganzen Prozentpunkt niedriger bei 1,4 Prozent gelegen. Nennenswert war im August der Preisanstieg für Bekleidung. Aufgrund des allmählichen Übergangs von der Sommer- auf die Herbst-/Winterkollektion mussten die Verbraucher durchschnittlich 2,2 % mehr zahlen.

Lebensmittel verteuern sich überdurchschnittlich

Über dem Durchschnitt steigen die Verbraucherpreise weiterhin bei Nahrungsmitteln: Die Statistiker ermittelten im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 2,5 Prozent. Erheblich zogen die Preise für Margarine (+ 15,7 Prozent) und Butter (+ 10,0 Prozent) an sowie für Molkereiprodukte wie Sahne (+ 12,9 Prozent) oder frische Vollmilch (+ 7,1 Prozent). Auch für Kaffee (+ 21,8 Prozent) mussten die Verbraucher deutlich tiefer in die Taschen greifen als im August 2010. Hingegen stiegen die Nettokaltmieten, für die die Haushalte gut ein Fünftel ihres Gesamtbudgets ausgeben, nur moderat um 1,2 Prozent. Unter den Dienstleistungen verteuerten sich binnen Jahresfrist vor allem Flüge (+ 15,0 Prozent).

Günstiger als im August 2010 waren laut Statistischem Bundesamt vor allem Zitronen, Computerprogramme, Mobiltelefone und einige Gemüsearten. Auch die Beiträge zur Kraftfahrzeugversicherung gingen um 5,5 % zurück. Im Vergleich zum Vormonat Juli 2011 blieben die Preise im August insgesamt stabil.

(Quelle: tagesschau.de)