Nationale Armutskonferenz (nak) fordert ein Ende der Schönfärberei und die Einsetzung einer unabhängigen Expertenkommission

Geschrieben von nak. Veröffentlicht in Pressemitteilungen

Armutszeugnis für die Bundesregierung: Nationale Armutskonferenz (nak) fordert ein Ende der Schönfärberei und die Einsetzung einer unabhängigen Expertenkommission

Die Nationale Armutskonferenz (NAK) fordert die Bundesregierung zu einem schonungslosen und unzensierten Armuts- und Reichtumsbericht auf. Die Regierung dürfe die Bevölkerung nicht länger für dumm verkaufen, sondern müsse endlich die Missstände hierzulande auch beim Namen nennen. Wenn die Regierung nach dem monatelangen Streit nur einen beschönigten Armuts- und Reichtumsbericht veröffentliche, müsse umgehend eine unabhängige Expertenkommission zur schonungslosen Bestandsaufnahme eingesetzt werden.

„Die Bundesregierung verschleiert bewusst die Wahrheit: Reiche werden immer reicher und die Armen immer ärmer. Und die Politik schaut dieser Entwicklung tatenlos zu und versucht, diese noch unter den Teppich zu kehren“, sagt Joachim Speicher, neuer Sprecher der NAK.

Der Armuts- und Reichtumsbericht sei ein Armutszeugnis für die Bundesregierung, so Speicher weiter, die sichtlich Angst vor der unbequemen Wahrheit habe. Denn sonst würden die Rufe und Forderungen nach einer Vermögensumfairteilung, wie z.B. nach einer Reform der Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer oder der Rente, unüberhörbar werden und die Bundesregierung in Zugzwang bringen.

Die Nationale Armutskonferenz hat bereits im Oktober ihren Schattenbericht als Gegenstück zum 4. Armuts- und Reichtumsbericht vorgelegt. Der Schattenbericht benennt die Missstände ohne Umschweife und lässt vor allem diejenigen zu Wort kommen, die von Armut betroffen sind – statt nur von ihnen zu handeln. „Die im Schatten sieht man nicht“ ist als Sonderausgabe der Berliner Straßenzeitung „Straßenfeger“ erschienen.

Den Schattenbericht finden Sie hier: Schattenbericht

Liste der sozialen Unwörter

Geschrieben von nak. Veröffentlicht in Pressemitteilungen

„Sozial Schwache“: nak-Mitglieder sammelten irreführende und abwertende Begriffe – nak-Sprecher Thomas Beyer fordert auf, die Verbreitung von Klischees über arme Menschen zu vermeiden

Wenn es so etwas wie ein Unwort unter den Unwörtern innerhalb des sozialpolitischen Diskurses gibt, dann ist dies „sozial Schwache“. Die Nationale Armutskonferenz (nak) hat unter ihren Mitgliedsorganisationen eine Umfrage durchgeführt, welche Begriffe in den Medien, in der Politik und in der breiten Öffentlichkeit benutzt werden, mit denen Menschen in ihrer Lebenssituation falsch beschrieben, schlimmstenfalls sogar diskriminiert werden. Als ein solches negatives Beispiel wurde uns am häufigsten „sozial Schwache“ genannt.

Mit diesem Begriff werden gemeinhin Menschen bezeichnet, die über (zu) wenig materielle Mittel verfügen und die deshalb weitgehend von der gesellschaftlichen und kulturellen Teilhabe ausgeschlossen sind. Das hat aber gar nichts damit zu tun, ob ein Mensch sozial veranlagt ist oder nicht. Arme Menschen verfügen genauso wie alle anderen über die Fähigkeit mit anderen Beziehungen einzugehen, sich um diese zu kümmern und sich in diese einzufühlen – kurzum sozial zu sein.

„Sprache ist nicht neutral, Sprache bewertet. Vor diesem Hintergrund sollten wir alle Sprache so nutzen, dass sie keine Klischees (re)produziert“, sagt Thomas Beyer, Sprecher der nak. Dies gelte insbesondere im Umgang mit Menschen, die von Armut betroffen oder bedroht sind.

Welche sozialen Unwörter uns nicht zuletzt Mitglieder unserer Betroffeneninitiativen eingereicht haben, lesen Sie weiter unten. Bei den meisten haben die Einsender erklärt, was sie an ihnen stört. Bei einigen ist es indes überflüssig, zu erläutern, warum sie irreführend, diskriminierend oder schlichtweg semantischer Unsinn sind.

  1. Alleinerziehend (=Sagt nichts über mangelnde soziale Einbettung oder gar Erziehungsqualität aus. Beides wird jedoch häufig mit „alleinerziehend“ assoziiert)
  2. Arbeitslos/Langzeitarbeitslos (=Es sollte erwerbslos heißen, weil es viele Arbeitsformen gibt, die kein Einkommen sichern 
  3. Arbeitslose sind eine engagementferne Gruppe (=Damit wird nahegelegt, dass Erwerbslose sich nicht ehrenamtlich engagieren. Dagegen spricht schon die Vielzahl an Selbsthilfegruppen etc., in denen Erwerbslose aktiv sind)
  4. Behindertentransport (=Objekte werden transportiert, Menschen aber werden befördert)
  5. Bildungsferne Schichten (= Gemeint ist – und das sollte man auch sagen – „Fern vom Bildungswesen“ oder „vom Bildungswesen nicht Erreichte“)
  6. BuT’ler („butler“) (=Gemeint sind Nutzer des Bildungs- und Teilhabepakets der Bundesregierung. Der Ausdruck ist ähnlich reduzierend und deshalb diskriminierend wie „Der/Die ist Hartz IV“. Abschätzig ist er auch, wenn er englisch ausgesprochen wird: Butler=Diener)
  7. „Der/Die ist Hartz IV“ (=Wer Grundsicherung – im Volksmund Hartz IV – erhält, wird darauf reduziert. Außerdem wird häufig mit dem Begriff assoziiert, Empfänger von Sozialleistungen seien arbeitsscheu und generell unfähig)
  8. Ehrenamtspauschale (=Richtig müsste es Ehrenamtseinkommensteuerpauschale heißen, denn besagte Pauschale kann nur entgegennehmen, wer eine Steuererklärung abgibt. Gerade arme Menschen können dies aber nicht, weshalb sie auch diese Entschädigung nicht erhalten)
  9. Eingliederungsverfahren (=Menschen außerhalb von pathologischen oder resozialisierenden Prozessen müssen sich nicht erst eingliedern)
  10. Flüchtlingsfrauen (=Überflüssig, weil das Wort Flüchtlinge beide Geschlechter umfasst. Ansonsten: ähnlich diskriminierend wie Arztgattin)
  11. Herdprämie (=diskriminierend, weil der Begriff unabhängig von der Positionierung gegenüber dem gemeinten Betreuungsgeld Frauen verunglimpft)
  12. Illegale (=Diesem Begriff ist tatsächlich nur die Losung entgegenzuhalten: „Kein Mensch ist illegal“)
  13. Massenverwaltbarkeit (=Wurde vom BMAS genutzt, wenn Individualisierungswünsche bei der Anwendung von SGB II abgewehrt werden sollten)
  14. Missbrauch (=Ist im Zusammenhang mit Sozialrecht und Sozialstaat - beispielsweise Missbrauch von Hartz IV – eine ungute Vokabel, weil damit ein schwerwiegender sexueller Straftatbestand assoziiert wird)
  15. Notleidender Kredit (=Wenn der Darlehensnehmer die Raten nicht mehr zahlen kann und das Darlehen infolgedessen gekündigt wird, gilt der Kredit als notleidend. Letzteres dürfte allerdings eher auf den Menschen in Zahlungsschwierigkeiten zutreffen)
  16. Person mit Migrationshintergrund (=Häufig wird damit „einkommensschwach“, „schlecht ausgebildet“ und „kriminell“ in Zusammenhang gebracht. Während mit diesem Begriff Klischees reproduziert werden, wird er der sehr unterschiedlichen Herkunft der so Bezeichneten nicht gerecht)
  17. Person mit Migrationshintergrund ohne eigene Migrationserfahrung =(Siehe 16)
  18. Sozial Schwache (=Wer kein/wenig Geld hat, ist ökonomisch schwach, aber nicht sozial schwach)
  19. Sozialschmarotzer
  20. Trittbrettfahrer (=Wird auch für Menschen benutzt, die ein schwerwiegendes Delikt wiederholen oder davon profitieren)
  21. Vollkasko-Mentalität
  22. Wirtschaftsasylanten
  23. Wirtschaftsflüchtlinge

Die bundesweit erste Kulturloge Marburg feiert Geburtstag.

Geschrieben von Hilde Rektorschek. Veröffentlicht in Pressemitteilungen

KulturlogeKulturloge, ein Name der vor dem Jahr 2009 nicht existierte. 
Astrid Wetzel ist die Namenspatronin für den seinerzeit noch zu gründenden Verein, der kulturelle Eintrittskarten an Menschen mit geringem Einkommen vermitteln wollte.
Die sympathische Art der Kulturvermittlung inspirierte sie und so erfand sie vor vier Jahren den Namen "Kulturloge". Zusammen mit Thomas Batinic erstellte sie das inhaltlich passende Logo. Der Name mit dem Logo symbolisiert die Gemeinschaft und Teilhabe an kulturellen Veranstaltungen.
Seit Gründung der Kulturloge Marburg am 09.02.2010 werden die Plätze, die in Theater, Kino, Konzerte und Lesungen frei bleiben, an Menschen mit wenig Geld vermittelt.
Ein Glücksfall für die 1.300 Menschen mit geringem Einkommen, die sich als Kulturgäste angemeldet haben und in regelmäßigen Abständen (alle 5-6 Wochen) zu kulturellen Veranstaltungen von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen eingeladen werden.
50 Veranstalter und 25 Sozialinstitutionen unterstützen die Kulturloge Marburg, so dass mittlerweile über 6.000 Eintrittskarten an die Kulturgäste vermittelt wurden. Die Gäste aus Marburg und der Region konnten die kulturellen Veranstaltungen genießen und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. 
"Behutsam, würdevoll und nachhaltig" sind die Grundsätze der Kulturloge. Sie stellen die Kulturgäste mit ihren Wünschen und Vorlieben in den Mittelpunkt, so dass die Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben möglich ist.
Den Schwerpunkt der Arbeit auf Kinder und Jugendliche zu setzen, hat die Kulturloge Marburg von Beginn an praktiziert, so dass die Familien mit den Kindern gemeinsam ausgehen können. Besonders auch Kinder und Jugendliche mit alleinerziehenden Elternteilen und Familien mit mehreren Kindern profitieren von der Kulturloge. Zielsetzung der Kulturloge war und ist es, den Kindern der Kulturgäste, die Möglichkeit zu geben, an Theaterpatenprojekten teilzunehmen, Kurse und Workshops zu besuchen, und sie in die Kulturlandschaft einzubinden.
Kulturgäste sind seit Gründung der Kulturloge selbstverständlich auch Menschen mit geistiger oder körperlicher Einschränkung. In sehr enger Zusammenarbeit mit den Wohngruppen und Sozialpartnern werden die Begleitpersonen, die Transporte und das Drumherum organisiert.
Das große Engagement der Kulturloge zeigt sich in der Sorgfalt und Herzlichkeit, mit der die Ehrenamtlichen auch auf kleine Details achten, um den Veranstaltungsbesuch zu einem gelungenen Erlebnis zu machen. 
Da dieses Konzept der Kulturloge einzigartig ist und neue Wege des Miteinanders aufgezeigt wurden, wurde es auch mit hohen Auszeichnung versehen:
Die KULTURLOGE wurde ausgezeichnet vom Bündnis für Demokratie und Toleranz als bundesweit vorbildliches Projekt mit dem Preis „Aktiv für Demokratie und Toleranz 2010“.
Phineo-SiegelDie KULTURLOGE ist Preisträger des „Freiherr-vom-Stein-Preises 2011“. Die Laudatio hielt Gesine Schwan.
Aus 1.066 Projekten wurde die Kulturloge beim "Deutschen Engagementpreis 2011“ unter die 15 Besten gewählt 
Als eine von bundesweit 23 Organisationen erhielt die Kulturloge das „Phineo-Wirkt-Siegel“ im Themenfeld „Kinder in Armut“.Der Name „Kulturloge“ mit dem Logo und den Grundsätzen steht als Qualitätssiegel für ihre Leistung und hat sich in Deutschland als Begriff etabliert.
Der inzwischen gegründete Bundesverband Deutsche Kulturloge e.V. hat über 20 Mitgliedskulturlogen und es werden ständig mehr. Diese Kulturlogen haben das erfolgreiche Konzept, den Namen, das Logo und die Grundsätze übernommen und werden durch Schirmherrschaften der Oberbürgermeister und von Serviceclubs wie Lions oder Rotary unterstützt..
Bei Fragen zur Gründung einer Kulturloge wenden Sie sich ausschließlich an den Bundesverband Deutsche Kulturloge e.V. Bei Einhaltung der Grundsätze dürfen Sie den Namen Kulturloge führen und werden Mitglied im Bundesverband. Sie bekommen zusätzlich alle Druckvorlagen, das Gerüst der Homepage und die Datenbank. Die Datenbank zur Vermittlung der Karten ist einzigartig, gut zu bedienen und auf die Bedürfnisse der Kulturlogen eingestellt - und natürlich KOSTENLOS.  

www.kulturloge-marburg.de

www.kulturloge.de

04.02.2013 „Die Armutsbekämpfung ist ein Stiefkind der öffentlichen Förderung in Deutschland – die Bundesregierung verweigert Armen eine Stimme“

Geschrieben von nak. Veröffentlicht in Pressemitteilungen

nak-Sprecher Thomas Beyer fordert von der Bundesregierung verlässliche finanzielle Mittel gegen die Bedürftigkeit in Deutschland: Österreich fördert dortige Armutskonferenz mit 85.000 Euro, Deutschland mit 8900 Euro die hiesige

Die Statistik spricht eine deutliche Sprache: Die Armut im reichen Deutschland ist mit 14,5 Prozent hoch. Dem nicht genug, nehmen bestimmte Formen der Armut stetig zu: Die Zahl der bedürftigen älteren Menschen steigt ebenso wie die der von Armut bedrohten Erwerbslosen. Dennoch ist und bleibt das Thema ein Tabu in unserer Gesellschaft. In diesem Zusammenhang geht vom Staat eine fatale Signalwirkung aus: „Die Armutsbekämpfung ist ein Stiefkind der öffentlichen Förderung in Deutschland. Damit wird das drängende Problem in der allgemeinen Wahrnehmung marginalisiert“, erklärt Thomas Beyer, Sprecher der Nationalen Armutskonferenz (nak).

In der Tat: Eine Aufstellung im Europäischen Armutsnetzwerk (European Anti Poverty Network/EAPN), in dem die nak Mitglied ist, belegt, dass die finanzielle Unterstützung durch EU-Mittel sowie nationale und kommunale Ressourcen in den meisten Mitgliedsländern bescheiden ist. Im bevölkerungsreichen, wirtschaftsstarken Deutschland aber können die Zuwendungen aus diesem Bereich getrost beschämend genannt werden: Von den insgesamt 17.800 Euro, die die nak für das Jahr 2009 erhalten hat, stammen gerade mal 50 Prozent aus dem öffentlichen Haushalt. Zum Vergleich: Im kleineren Nachbarland Österreich stellte die öffentliche Hand der dortigen Armutskonferenz im Jahr 2009 exakt 82,5 Prozent der 104.000 Euro zur Verfügung. Im selben Jahr unterstützten öffentliche Stellen in Portugal mit 61 Prozent der 1.977.720 Euro ihr nationales Netzwerk.

„Würden sich nicht die Betroffeneninitiativen gemeinsam mit den Wohlfahrtsverbänden bereits seit vielen Jahren dieser wachsenden Problematik annehmen, gebe es in Deutschland keine Armutsbekämpfung, die diesen Namen verdient“, resümiert Beyer. Ohne das größtenteils ehrenamtliche Engagement der Akteure aus diesem Bereich könnten für die Praxis und die Wissenschaft erkenntnisbringende Veranstaltungen wie das von der nak jährlich ausgerichtete Treffen der Menschen mit Armutserfahrung nicht ausgerichtet werden. Beyer: „Die Bundesregierung verweigert Armen eine Stimme.“

So lobenswert dieser Einsatz ist: „Die Politik darf sich nicht allein auf dieses Eigenengagement der Initiativen und Verbände verlassen und sich selbst aus der Verantwortung stehlen“, stellt Beyer klar und fordert: „Es ist höchste Zeit, für die Armutsbekämpfung in Deutschland angemessene finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen – sonst klingt die Bezeichnung als Sozialstaat hohl.“

Positionspapier des Bündnisses für ein menschenwürdiges Existenzminimum vorgelegt

Veröffentlicht in Pressemitteilungen

Am 6. Dezember hat das „Bündnis für ein menschenwürdiges Existenzminimum“ sein beigefügtes Positionspapier der Öffentlichkeit vorgestellt.

Anlass ist die oftmals prekäre Lage von Millionen Betroffenen, die trotz wachsenden gesellschaftlichen Reichtums unter permanenten Geldsorgen und gesellschaftlicher Ausgrenzung leiden. Hartz IV- und Sozialhilfeberechtigte, von Armut bedrohte RentnerInnen, kranke oder behinderte Menschen und Flüchtlinge stehen am Ende einer Armutsspirale. Diese setzt sich von unfairen Erzeugerpreisen über Billigstlöhne in der Verarbeitungs- und Handelskette millionenfach fort und nimmt die Ausplünderung natürlicher Ressourcen sowie die Zerstörung regionaler Märkte in Kauf. Die bedrückenden Zahlen zur Kinderarmut zeigen, dass schon vom ersten Tag an viele Kinder sozialer Ausgrenzung ausgesetzt sind.

Das "Bündnis für ein menschenwürdiges Existenzminimum" stellt fest: Um das soziokulturelle Existenzminimum endlich verlässlich zu sichern, ist ein deutlich höherer Regelsatz dringend erforderlich. Das Bündnis will eine breite gesellschaftliche Debatte darüber anstoßen, was erforderlich ist, um ein gutes Leben für alle Menschen zu ermöglichen.

Beigefügt finden Sie die Materialien und Texte des Bündnisses.
Leporello und Broschüre können entweder über die Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Arbeitslosengruppen
http://www.erwerbslos.de/koordinierungsstelle.html  kostenfrei bestellt werden.

Aktuelle Informationen bringt die Homepage des Bündnisses: http://www.menschenwuerdiges-existenzminimum.org/
sowie auf unserer facebook-Seite: http://www.facebook.com/menschenwurdiges.existenzminimum

Wir freuen uns über die Unterstützung des Bündnisses durch die nationale Armutskonferenz.

Michael Schröter
Sozialpolitik gegen Armut und soziale Ausgrenzung
Zentrum Migration und Soziales
Diakonie Deutschland - Evangelischer Bundesverband
Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V.

Neue Anschrift und Telefonnummer:
Caroline-Michaelis-Str. 1
10115 Berlin
Telefon +49 (0)30 65211-1636
mailto: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.diakonie.de www.brot-fuer-die-welt.de  I  www.diakonie-katastrophenhilfe.de  |  www.evangelische-beratung.info

Zum Download:

Flyer DIN A4
Leporello
Broschüre zum Existenzminimum PDF

Nationale Armutskonferenz fordert Änderung des Grundgesetzes

Geschrieben von nak. Veröffentlicht in Pressemitteilungen

nak-Sprecher Thomas Beyer zum Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember: „Das Menschenrecht auf Wohnung muss verankert werden“

Es ist etwas, das allen Menschen auf der Welt zusteht: „Jeder hat das Recht auf einen Lebensstandard, der seine und seiner Familie Gesundheit und Wohl gewährleistet, einschließlich (…) Wohnung (…).“ Das steht in Artikel 25, Absatz 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. „Deshalb fordern wir als Nationale Armutskonferenz von der Politik, das Menschenrecht auf eine Wohnung durch einen neuen, eigenen Artikel im Grundgesetz zu verankern“, erklärt Thomas Beyer, Sprecher der Nationalen Armutskonferenz (nak), anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte. Die nak hat dieser Forderung bereits mit einer Resolution Nachdruck verliehen (siehe Anhang).

Die eigenen vier Wände sind essentiell für die Entwicklung und das Wohlergehen eines jeden Menschen. „Zudem wird ein fester Wohnsitz fast überall vorausgesetzt. Beispielsweise bei der Suche nach einem Arbeitsplatz, um ein Fahrzeug anzumelden oder um eine Lohnsteuerkarte zu beantragen“, sagt Beyer. Da sei es fatal, dass zunehmend mehr Bürgerinnen und Bürger ihre Wohnung nicht ohne staatliche Transferleistungen finanzieren können.

Schlimmer noch: Wie viele Menschen in der Bundesrepublik wohnungslos sind, kann niemand offiziell beziffern, weil es keine amtliche Statistik dazu gibt. Das nak-Mitglied BAG Wohnungslosenhilfe schätzt indes, dass im Jahr 2010 rund 354.000 Menschen wohnungslos waren. Als wohnungslos gilt, wer keine eigene Bleibe hat oder Gefahr läuft, diese zu verlieren. Auch wer in unzumutbaren Wohnverhältnissen lebt, gilt als wohnungslos.

Ehre, wem Ehre gebührt

Geschrieben von nak. Veröffentlicht in Pressemitteilungen

Internationaler Tag des Ehrenamtes am 5.12.2012: nak-Sprecher Thomas Beyer bedankt sich bei allen, die sich ehrenamtlich für Menschen, die in Armut leben, engagieren

Die Nationale Armutskonferenz (nak) verdankt ihm ihre Existenz: dem Ehrenamt. „Ohne das Engagement zahlreicher Menschen, die sich freiwillig und unentgeltlich für die Belange von Menschen mit Armutserfahrung einsetzen, gebe es uns als nak überhaupt nicht. Von der Basis bis zum Sprecherkreis sind wir eine ganz überwiegend durch Ehrenamtliche ermöglichte Lobby für bedürftige Menschen“, sagt Thomas Beyer, Sprecher der Nationalen Armutskonferenz (nak), anlässlich des Internationalen Tags des Ehrenamtes am morgigen Mittwoch.

Was Beyer besonders beeindruckt: „Viele derjenigen, die sich bei uns engagieren, haben nicht nur in der Vergangenheit eigene Erfahrungen mit Armut gemacht. Einige sind bis heute von Bedürftigkeit betroffen.“ Dennoch brächten sie die Energie auf, sich für andere Menschen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, einzusetzen. Ein Beispiel: das Treffen der Menschen mit Armutserfahrung. Mit dieser Zusammenkunft richtet sich die nak nicht nur an Betroffene. Das Treffen wird von Betroffenen maßgeblich mitorganisiert und findet einmal pro Jahr statt. Der Erfahrungsaustausch zu drängenden Problemen wie Wohnungslosigkeit steht dabei stets im Mittelpunkt.

Laut dem nak-Sprecher gibt es keinen besseren Beleg für Motivation und Gemeinschaftssinn als ein Ehrenamt. Erst recht, wenn es von Menschen ausgeübt wird, die sich selber in einer schwierigen Lebenslage befinden. Beyer: „Ich kann nur sagen: Ehre, wem Ehre gebührt. In diesem Sinne möchte ich mich insbesondere bei all jenen bedanken, die die nak mit ihrem freiwilligen Engagement zur Stimme der Armen machen. Generell gilt mein Respekt allen Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren.“