Die Perspektive Armut durchbrechen

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nak-Sprecher Thomas Beyer fordert anlässlich des Weltjugendtags am 12. August das Augenmerk stärker auf die Jugend zu richten

„Das sind alarmierende Zeichen“, kommentiert Thomas Beyer, Sprecher der Nationalen Armutskonferenz (nak), die mittlerweile auch auf andere Stadtteile übergegangenen Ereignisse in London-Tottenham. Dort kommt es seit dem Wochenende zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Jugendlichen. Auslöser waren die tödlichen Schüsse auf einen 29-Jährigen. Als Ursache gilt jedoch die soziale Wirklichkeit Tottenhams, die vor allem junge Menschen desillusioniert: hohe Arbeitslosigkeit, marode Infrastruktur, steigende Gewalt und verbreitete Armut.

„Diesen verheerenden Kreislauf gibt es zumindest ansatzweise auf der ganzen Welt. Und überall führt er bei jungen Menschen zunehmend zu Perspektivlosigkeit. Wir müssen das ernstnehmen und gegensteuern“, mahnt Beyer. So würden in Deutschland einerseits im Bereich der Jugendhilfe Maßnahmen gestrichen. Andererseits verzeichneten Anlaufstellen wie die Bahnhofsmissionen immer mehr junge Bedürftige unter ihren Klienten. Deshalb fordert der nak-Sprecher anlässlich des Weltjugendtags am kommenden Freitag: „Wir müssen jungen Menschen Perspektiven aufzeigen. Sie brauchen Schulabschlüsse, Ausbildungsplätze und echte Chancen in der Gesellschaft statt scheinheiliger Debatten um Schuldenbremsen und demographischen Wandel.“

Die Nationale Armutskonferenz (nak) ist im Herbst 1991 als deutsche Sektion des Europäischen Armutsnetzwerks (European AntiPoverty Network-EAPN) gegründet worden. Ihr Ziel ist, Bedürftigkeit in Deutschland zu minimieren. Nach dem Motto „Armut ist falsch verteilter Reichtum“ unterstützt die nak Betroffene bundesweit. Mit unverrückbaren Forderungen wie gerechte Wohlstandsverteilung, Bildungsgerechtigkeit, Mindestlohn, Gleichberechtigung und Gesundheitsvorsorge will sie zu einer sozialen Politik beitragen. Mitglieder der nak sind: Arbeiterwohlfahrt Bundesverband, Armut und Gesundheit in Deutschland, BAG Schuldnerberatung, BAG Soziale Stadtentwicklung und Gemeinwesenarbeit, BAG Wohnungslosenhilfe, Bundesbetroffeneninitiative wohnungsloser Menschen, Bundesverband Die Deutsche Tafel e.V., Der Paritätische Gesamtverband, Deutscher Bundesjugendring, Deutscher Caritasverband, Deutscher Gewerkschaftsbund, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonisches Werk der Ev. Kirche in Deutschland, Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, BAG der Landesseniorenvertretungen, Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.

nak-Sprecher Beyer warnt vor Stigmatisierung Deutschlands in der Armutsfrage

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„Die Bundesregierung muss ihre Bemühungen in der Armutsbekämpfung intensivieren“, sagt Thomas Beyer, Sprecher der Nationalen Armutskonferenz (nak). Anlass für seine Forderung sind die beiden jüngst erschienenen Studien der UN respektive der Bertelsmann-Stiftung. In beiden wird festgestellt, dass das soziale Gefälle in Deutschland besorgniserregend und die Armutsbekämpfung unzureichend ist.

„Ungeachtet etwaiger methodischer Mängel dürfen die zwei Stellungnahmen nicht abgetan werden“, fordert Beyer auf. Jedenfalls zeigten die Expertisen unbestreitbaren Handlungsbedarf, den die Bundesregierung ernst nehmen muss. „Handeln statt über Gutachter klagen“, rät Beyer den Regierenden in Berlin. Die soziale Schieflage nehme nämlich ein Ausmaß an, „bei dem von sozialer Gerechtigkeit nicht mehr gesprochen werden kann“.

Bundesregierung provoziert Armut

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nak-Sprecher Thomas Beyer kritisiert unverantwortlichen Kahlschlag zu Lasten der Schwächsten auf dem Arbeitsmarkt

 

„Dem Eingliederungsgedanken droht der vollständige Zusammenbruch“, empört sich Thomas Beyer, Sprecher der Nationalen Armutskonferenz (nak) und Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt in Bayern. Anlass für seine harte Kritik ist die von der Bundesregierung geplante drastische Kürzung der Finanzierung von Beschäftigungsprojekten um rund eine Milliarde Euro: von 1,2 Milliarden Euro auf 185 Millionen Euro. Am kommenden Freitag wird der Bundesrat über das so genannte Gesetz zur Verbesserung der Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt beraten.

 

Angesichts der in dem Gesetzentwurf der Bundesregierung flächendeckend vorgesehenen Streichungen findet Beyer die Behauptung, Maßnahmen seien in dem Umfang entbehrlich „geradezu zynisch“. Zumal Zahlen der Bundesagentur für Arbeit beweisen würden, dass sich die Langzeitarbeitslosigkeit im Aufschwung verfestigt hat. „Betroffene haben ohne Eingliederungsmaßnahmen keine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt“, resümiert Beyer. Daraus folgert der nak-Sprecher: „Die Bundesregierung provoziert Armut.“

Armut ist überall der Feind

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Thomas Beyer, Sprecher der Nationalen Armutskonferenz (nak), warnt vor rasch um sich greifende Bedürftigkeit in Europa

„Die Nationale Armutskonferenz in Deutschland ist besorgt über den Export von Armut durch internationale Sparpakete“, erklärt nak-Sprecher Thomas Beyer. In der öffentlichen Diskussion zur Euro-Krise werde nämlich eines fast ausgespart: In den von der Krise akut betroffenen Ländern Griechenland, Portugal, Irland und Spanien verarmen die Menschen rapide.

Deshalb müsse bei angeordneten Maßnahmen in Sparpaketen auch diese Überlegung unbedingt berücksichtigt werden: „Wie viel können die Bürgerinnen und Bürger in diesen EU-Ländern überhaupt noch schultern?“ Bei dieser Abwägung habe Deutschland als politisch und wirtschaftlich mächtiges Land in der Person von Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Sorgfaltspflicht, denn: „Armut ist unser Feind – überall“, sagt Beyer. Diese Erkenntnis sei auch im Eigeninteresse notwendig. Beyer: „Noch ist die Armut vor der Tür Deutschlands, mittelfristig könnte sie diese Barriere überwinden.“

Stichwort: Nationale Armutskonferenz (NAK) Die Nationale Armutskonferenz gründete sich im Herbst 1991 als deutsche Sektion des Europäischen Armutsnetzwerks. Ziel der Zusammenarbeit ist es, Armut zu überwinden bzw. die Selbsthilfeansätze der von Armut betroffenen oder bedrohten Menschen zu unterstützen. Sie sieht ihren Auftrag unter anderem darin, einen Beitrag zu einer veränderten Politik zu leisten, damit die Lebenslage armer Menschen verbessert und strukturelle Überwindung von Armutsbedrohung erreicht wird.

Die Nationale Armutskonferenz besteht aus folgenden Mitgliedern: Arbeiterwohlfahrt Bundesverband, Armut und Gesundheit in Deutschland, BAG Prekäre Lebenslagen, BAG Schuldnerberatung, BAG Soziale Stadtentwicklung und Gemeinwesenarbeit, BAG Wohnungslosenhilfe, Bundesverband Die Tafeln, Der Paritätische Gesamtverband, Deutscher Bundesjugendring, Deutscher Caritasverband, Deutscher Gewerkschaftsbund, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonisches Werk der Ev. Kirche in Deutschland, Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland.

Kontakt Pressereferentin:

Alexandra Kournioti

Telefon: 030-26309210

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www.nationale-armutskonferenz.de

Armuts-TÜV verankern

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Pressemitteilung des stellvertretenden Sprechers der Nationalen Armutskonferenz (nak) Prof.Dr. Gerhard Trabert

Es wird ein wichtiger, bedeutsamer Schritt bei der Armutsbekämpfung in Deutschland sein ― wenn die Politiker das in die Tat umsetzen, was die Nationale Armutskonferenz (nak) vorschlägt: „Das Programm der Bundesregierung, die 2013 gewählt werden wird, soll eine Selbstverpflichtung gegen Armut und soziale Ausgrenzung enthalten", erklärt Professor Gerhard Trabert, stellvertretender Sprecher der Nationalen Armutskonferenz (nak). Demnach müssten sämtliche Initiativen und Gesetzesvorhaben auf kommunaler sowie auf Landes- und Bundesebene einen Armutstest durchlaufen: „Es soll überprüft werden, ob Gesetze möglicherweise zu einer Zunahme von Armut und sozialer Ausgrenzung führen. Denn gerade auch mit Gesetzen wird Armut gemacht″, erklärt Trabert. Dafür seien die Hartz IV-Regelungen ein treffliches Beispiel. Das Prüfungsverfahren soll ähnlich sein wie in Sachen Gleichstellung: Längst werden alle Gesetzesentwürfe dahingehend getestet, ob die Normen beiden Geschlechtern in gleichem Maße gerecht werden.
Für den Armutstest, der bundesweit eingeführt und gefordert werden soll, werden just in diesen Tagen in Rheinland-Pfalz die Weichen gestellt: Die dortige Landesarmutskonferenz (LAK) hat eine entsprechende Selbstverpflichtung formuliert. Die LAK fordert in den derzeit geführten Koalitionsgesprächen die neu gewählte rot-grüne Regierung in Mainz auf, den Armutstest in ihrem Koalitionsvertrag festzuschreiben. Die Chancen dafür, dass dies realisiert wird, sind gut: Bereits vor dem Urnengang am 27.März hatten zahlreiche namhafte Landespolitiker den Armutstest unterschrieben, darunter Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) und die beiden Grünen-Landesvorsitzenden Eveline Lemke und Daniel Köbler. Während auch Vertreter der Linken den Vorstoß unterstützen, ist Trabert von Christdemokraten und Liberalen enttäuscht: „Leider fehlen Vertreter von CDU und FDP, von ihnen gab es bislang keine Reaktionen.″
Wird der Armutstest Bestandteil des Mainzer Koalitionsvertrags, ist dies laut Trabert als historisch zu bewerten: „In dem Fall übernimmt Rheinland-Pfalz eine Vorreiterrolle bezüglich der Armutsbekämpfung für die anderen Länder und die gesamte Bundesrepublik."

Pressemitteilung des Sprechers der Nationalen Armutskonferenz (nak) Thomas Beyer zum Tag der Arbeit am 1. Mai: Im Teufelskreis des Niedriglohns

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Zum Tag der Arbeit am 1. Mai warnt Thomas Beyer, Sprecher der Nationalen Armutskonferenz (nak), vor steigenden Mini-Jobs

 

„Der Aufschwung gebiert neue Armut“, bilanziert Thomas Beyer, Sprecher der Nationalen Armutskonferenz (nak), anlässlich des Tags der Arbeit. Die steigende Zahl der Beschäftigungsverhältnisse im Niedriglohnsektor verschleiere die wahre, oftmals prekäre Lebenssituation vieler Bürgerinnen und Bürger: Etliche von ihnen würden schlechter bezahlt als ihre sozialpflichtig angestellten Kollegen. Bezahlter Urlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall? Allzu vielen Mini-Jobbern würden diese arbeitsrechtlichen Standards vorenthalten. All dies bestätigt auch die jüngste Studie der Universität Duisburg-Essen: Demnach werde eine reguläre Stelle häufig in mehrere Niedriglohn-Arbeitsverhältnisse zerlegt. Fatal: Eben diese Methode hemmt die Schaffung dringend notwendiger neuer sozialversicherungspflichtiger Arbeitsstellen.