Sozialpolitik

So spart der Staat an der Pflege: Pflegende Angehörige machen den Job von 3,2 Millionen Vollzeit-Pflegekräften

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6. Soziales Forum des Sozialverbands VdK Nordrhein-Westfalen zum Thema Pflege-Armut: Folge der Pflege-, Gesundheits- und Grundsicherungsreformen?

(ddp direct) Zum Thema Pflege ist gerade in diesem Jahr der Pflege schon viel gesagt worden. Vernachlässigt wird dabei meist die wirtschaftliche Dimension. Was zum Beispiel pflegende Angehörige leisten, lässt sich durchaus auch in Zahlen ausdrücken: Ohne sie würden in Deutschland zurzeit 3,2 Millionen mehr Vollzeit-Pflegekräfte benötigt. Dies wären zwischen 75 und 145 Milliarden Euro Lohnkosten, je nach zu Grunde gelegtem Stundenlohn, so VdK-Landesvorsitzender Karl-Heinz Fries in seiner Rede anlässlich des 6. Sozialen Forums des Sozialverbands VdK NRW zum Thema Pflege-Armut: Folge der Pflege-, Gesundheits- und Grundsicherungsreformen?

Fries machte deutlich, dass in einem der reichsten Länder der Welt eine Abkehr von sozialstaatlicher Vorsorge und Versorgung - hin zu Privatisierung von sozialen Risiken - zu verzeichnen sei. In Deutschland herrsche in der gesundheitlichen, aber auch in der pflegerischen Versorgung eine deutliche Kluft zwischen Arm und Reich. Die derzeitige Gesundheits- und Pflegeversorgung zahlreicher Bevölkerungsgruppen ist absolut unzureichend. Mit geringem Einkommen kann man sich allenfalls eine Minimalpflege nach dem Prinzip satt und sauber leisten, eine menschenwürdige Pflege sieht anders aus, stellte der VdK-Landesvorsitzende klar. Er wies darauf hin, dass die Vereinten Nationen in ihrem jüngsten Staatenbericht die deutsche Sozialpolitik rügten und Deutschland unter anderem einen Pflegenotstand attestierten.

Pflege-Armut, so Fries, habe verschiedene Dimensionen - hierzu gehöre auch das Thema Altersarmut. Der Lohnniedrigsektor und brüchige Erwerbsbiografen, wie Arbeitslosigkeit, Teilzeit und befristete Beschäftigung, führten derzeit schon - und in der Zukunft in verstärktem Maße - zu niedrigen Renten und somit in die Altersarmut. Wir sprechen zurzeit von rund 7 Millionen Menschen in prekärer Beschäftigung, davon sind zu 80 Prozent Frauen betroffen. Reicht die Rente nicht, muss der Staat einspringen, sei es bei der Angehörigenpflege oder der Unterbringung in der vollstationären Pflege. Subventionieren wir damit nicht indirekt die vielen Arbeitgeber, die Löhne zahlen, die nicht zur Sicherung des Existenzminimums reichen? Was erforderlich ist, wissen wir. In diesem Kontext reicht es nicht, ein Jahr der Pflege auszurufen und vielleicht noch ein Folgejahr der Pflege oder gar eine Dekade. Aufschieberitis hat ihren Preis, sagte der VdK-Landesvorsitzende.

Der Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen hatte zu seinem Sozialen Forum namhafte Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Politik eingeladen, um das Thema Pflege-Armut aus verschiedensten Blickwinkeln zu beleuchten. Dabei ging es im besondern darum, auch die wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Aspekte von Pflege im Kontext von Arbeitsmarkt und medizinischer Versorgung bezogen auf NRW sichtbar zu machen. Prognosen für NRW besagen, dass die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in NRW bis zum Jahr 2040 auf rund 700.000 ansteigen wird (Ende 2009 waren es 509.145).

Daniela von Jagow
Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen
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„Der Ernährungsetat für Hartz-IV-Empfänger muss dringend aufgestockt werden“

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nak-Forderung zum Welternährungstag am 16. Oktober 2011

„Eine ausgewogene Ernährung ist für die physische und psychische Entwicklung junger Menschen mitentscheidend“, hält Professor Gerhard Trabert, stellvertretender Sprecher der Nationalen Armutskonferenz (nak), anlässlich des Welternährungstags am kommenden Montag fest. Wie weit die Menschheit von diesem Ziel entfernt ist, zeigen indes folgende Zahlen des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen: Demnach hungern rund 925 Millionen Menschen weltweit. Das bedeutet, dass sich jeder siebte Erdenbürger nicht ausreichend ernähren kann.

Neben dem offensichtlichen Hunger, der auf einen leeren Magen zurückgeht, gibt es auch den so genannten versteckten: Schlechte Ernährung gekennzeichnet von einem Mangel an Mikronährstoffen führt häufig zu Infektionskrankheiten, behindert die geistige und körperliche Entwicklung und kann mittelfristig zum Tod führen.

Vom versteckten Hunger sind auch in Deutschland viele Bürgerinnen und Bürger betroffen. Vor allem Kinder und Jugendliche, die in AlG-II-Haushalten aufwachsen, können sich wegen finanzieller Not häufig nur mangelhaft ernähren: „Aufgeteilt auf die einzelnen Mahlzeiten steht ihnen teilweise nicht einmal 1 Euro pro Frühstück, Mittag- sowie Abendessen zur Verfügung“, rechnet Trabert vor. Und: „Der Ernährungsetat für Bezieher von Arbeitslosengeld II ist einfach zu niedrig und muss dringend aufgestockt werden“, fordert der Mediziner.

Eine Zusammenfassung einschlägiger Studien zum Thema (PDF)

Mitglied des Armutsnetzwerks: KULTURLOGE Marburg

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Die KULTURLOGE Marburg ermöglicht Familien mit geringem Einkommen die Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben

Die KULTURLOGE Marburg vermittelt kostenlos, nicht verkaufte Eintrittskarten, die Kulturveranstalter zur Verfügung stellen, an Familien mit geringem Einkommen. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer vermitteln die Karten in einem persönlichen Gespräch an die Kulturgäste und lassen die Karten an der Abendkasse auf den Namen des Kulturgastes hinterlegen.

Die KULTURLOGE Marburg ist die erste Kulturloge in Deutschland.

Mit der Idee und Erarbeitung des Konzeptes ist sie Vorreiter für die Entstehung von Kulturlogen auch in anderen Städten und Regionen.

Der Kulturloge ist es besonders wichtig, niemanden bloßzustellen oder zu beschämen. Deshalb müssen sich Menschen mit geringem Einkommen nicht bei der Kulturloge selbst anmelden und ausweisen, sondern bei Sozialinitiativen und Institutionen, mit denen sie ohnehin in Kontakt stehen. Diese Ansprechpartner geben die Anmeldung (Name, Telefonnummer, Begleitpersonen, Kinder usw.) an die Kulturloge weiter. Dabei kann auch gleich angekreuzt werden, wofür Interesse besteht.

Die ehrenamtlichen Helfer der Kulturloge nehmen bei der telefonischen Vermittlung eine helfende Funktion wahr. Sie begegnen den Kulturgästen mit Respekt und Höflichkeit, sind aufmerksam und taktvoll und achten darauf, dass niemand benachteiligt oder bevorzugt wird.

Besonderen Wert wird darauf gelegt, dass es keine Stigmatisierung der Kulturgäste geben kann. Deshalb werden die vermittelten Karten auf den Namen des Kulturgastes beim Veranstalter hinterlegt.

Die KULTURLOGE Marburg wurde ausgezeichnet vom Bündnis für Demokratie und Toleranz als bundesweit vorbildliches Projekt mit dem Preis „ Aktiv für Demokratie und Toleranz 2010“ .

Die KULTURLOGE Marburg wird als Preisträger des Freiherr- vom Stein -Preises 2011 im November in Berlin ausgezeichnet.

Vom 4. Oktober bis einschließlich 1. November 2011 können Siehier für den Publikumspreis abstimmen. Zur Auswahl stehen 20 herausragend engagierte Personen oder Organisationen, auf den Gewinner wartet eine Prämie von 10.000 Euro für die Weiterführung des Projekts. Nutzen Sie die Chance, Ihrem Lieblings-Projekt auf der Shortlist zu diesem Preis zu verhelfen!

Hier können Sie voten!

Wohnungslose endlich in amtliche Statistik aufnehmen

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Aufforderung an die Bundesregierung

An holländischen Stränden sind über einen unbestimmten Zeitraum mehr linke (68) als rechte (39) Schuhe angespült worden. Erhebungen wie diese zeigen, dass es fast kein Phänomen gibt, das statistisch nicht erfasst wird. Deshalb befremdet die Tatsache, dass in Deutschland keine amtlichen Zahlen über wohnungslose Menschen existieren, umso mehr: Auf nak-Anfrage bestätigt das Statistische Bundesamt: „Daten zu Obdachlosen sind nicht Bestandteil des Erfassungsprogramms der amtlichen Statistik.“

Für Thomas Beyer, Sprecher der Nationalen Armutskonferenz (nak), ist das ein Malus, der schleunigst beseitigt werden muss: „Wir erfassen doch sonst alles. Da ist es nicht hinnehmbar, dass es zu einem so wichtigen gesellschaftlichen Thema wie Wohnungslosigkeit keine belastbaren Zahlen gibt.“ Letztere seien als Grundlage unabdingbar, um dem Problem sowohl mit unbürokratischer Hilfe für die Betroffenen als auch mit Prävention entgegenzuwirken. Beyer fordert die Bundesregierung auf,  die Zahl der von Wohnungslosigkeit betroffenen Menschen künftig kontinuierlich in der amtlichen Statistik zu aktualisieren.

Nach Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, Mitglied der Nationalen Armutskonferenz (nak), waren im Jahr 2010 bundesweit zirka 250.000 bis 255.000 Menschen ohne eigene Wohnung. Von ihnen lebten zirka 20.000 auf der Straße, darunter etwa 2000 Frauen. Hinzu kommen rund 6000 Straßenkinder bundesweit. Offenbar sind überwiegend  Männer von Wohnungslosigkeit betroffen: Für das Jahr 2010 schätzt die BAGW den Anteil der Männer unter den Wohnungslosen auf 64 Prozent. Frauen seien zu 25 Prozent, Kinder zu 11 Prozent betroffen. Zudem sind weitere zirka 120.000 Menschen vom Verlust ihrer Wohnung durch Mietschulden, Räumungsklagen etc. bedroht. Die BAG Wohnungslosenhilfe e.V. fordert seit langem die Einführung einer bundesweiten Wohnungsnotfallstatistik.

6. Treffen der Menschen mit Armutserfahrung – 14./15. September in Berlin

Geschrieben von Dietmar Hamann. Veröffentlicht in Allgemeines

Im 19. Jahr des Bestehens der Nationalen Armutskonferenz konnte ein sehr starkes Interesse an den Belangen der Menschen, die in prekären Verhältnissen leben müssen, festgestellt werden. Nicht alle Teilnahmewünsche am Treffen in Berlin konnten erfüllt werden. Es zeigt sich, dass trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs das besonders im Jahr 2010, dem Europäischen Jahr des Kampfes gegen Armut und Ausgrenzung, angestrebte Ziel der Armutsbekämpfung in der Bundesrepublik Deutschland nicht erreicht wurde. Das gestiegene Interesse an derartigen Veranstaltungen belegt das in eindrucksvoller Weise. Die hochgepriesene viel diskutierte Erhöhung des Satzes des Alg2 um fünf Euro, das Paket für die Teilhabe am kulturell-sozialen Leben für Kinder, die unsinnige Berechnung des Warmwasserverbrauches für Kinder, die verstärkte Kürzung der Regelsätze bei vermeintlichen Verstößen gegen die völlig einseitig aufgebaute Wiedereingliederungsvereinbarung und der erst am Freitag vorgelegte Entwurf des „Gesetzes zur Verbesserung der Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt“ zeigen die Unfähigkeit der Politik die Probleme der Armutsbekämpfung zu bewältigen. Unter dem Druck der Finanzmärkte versucht die Regierung durch die Wahl der Zielvorgaben, insbesondere bei der Umsetzung der Plattform-2020-Initiative der Europäischen Union, Erfolge darzustellen. Die Realität im Leben der Menschen sieht anders aus.

In verschiedenen Workshops wurden Vorschläge für die weitere gemeinsame Arbeit erarbeitet.

 

Arbeitsgruppen:

1. Strategie 2020 und die Möglichkeiten der politischen Arbeit
Verhinderung von Übertragung von Armut von einer Generation auf die andere
Beseitigung der Kinderarmut
Mehr Beschäftigung als Ausweg aus der Armut durch eine aktive Eingliederungsstrategie
Soziale und wirtschaftliche Eingliederung von Minderheitengruppen
2. Das Neue im SGB II Erfahrungsaustausch
Was soll die nak zukünftig thematisieren?
Früher auf die Pauke hauen , d. h. aufzeigen, wie Sand in die Augen gestreut wird und immer wieder Alternativen aufzeigen
Neue „Freundlichkeiten“ auch erreichbar machen (z. B. das Einklagen).
Abschaffung §§ 31, 32 SGB II
Widersprüche gegen Bescheide sollen aufschiebende Wirkung entfalten
Bürgerarbeit als normale Erwerbsarbeit deklarieren

3. Wege aus der Armut - Wie gehe ich mit meiner Armut im Alltag um? Austausch über individuelle Strategien

Ergebnisse der Arbeitsgruppe III „Wege aus der Armut – wie gehe ich mit meiner Armut im Alltag um?“

Sammlung der Themen, die aus der Gruppe kamen:

Umgang mit Arbeitslosigkeit / Jobcenter

Hilfsangebote nutzen
Wie können Betroffene mobilisiert werden, gemeinsam für Ihre Interessen / Perspektiven einzutreten, zu demonstrieren etc.
Persönliche Aspekte: Selbstbewusstsein stärken
Kreativität nutzen
Wege aus der persönlichen Hilflosigkeit finden

Da die meisten Meldungen aus der Gruppe zum Thema „Mobilisierung, Perspektiven“ kamen, wurde dieses Thema mit erster Priorität in der Arbeitsgruppe aufgenommen und diskutiert. Die Ergebnisse aus der Diskussion zeigten, dass für den Weg zur Mobilisierung der Betroffenen verschiedene Voraussetzungen notwendig sind, um dann Schritt für Schritt zu einer Mobilisierung der Betroffenen zu führen bzw. parallel zu einem Bewusstseinsprozess mit dem Slogan „Wir sind die Reform!“

Die einzelnen Schritte zur Mobilisierung der Betroffenen könnten sein:

persönliche Ressourcen stärken
Selbstbewusstsein stärken
Überwinden von Scham und Existenzangst
vorhandene Hilfeangebote nutzen
Zusammenschlüsse vor Ort organisieren in Foren, Initiativen mit Kampagnen
vorhandene Internetplatformen nutzen oder neue aufbauen
politische Rechte nutzen, z.B. zu Wahlen gehen
Bildungsangebote zur Aufklärung und Kompetenzstärkung nutzen
sich mit anderen Betroffenen solidarisieren
konkrete Aktionen durchführen, z.B. während der jährlichen Treffen der Menschen mit Armutserfahrung der nationalen Armutskonferenz konkrete Aktionen durchführen.

Konkrete Anregungen für das jährliche Treffen der Nationalen Armutskonferenz

Aktion zeitlich während des jährlichen Treffens der Menschen mit Armutserfahrung der Nationalen Armutskonferenz einplanen; hierzu eventuell einen Aktionsausschuss installieren, der diese Aktion oder eine Kampagne, eine Demo organisiert
Bildungs- und Aufklärungsbeiträge verstärkt in die Tagung integrieren
Während der Tagung ein gemeinsames Event z.B. ein gemeinsames Essen, eine gemeinsame Kulturveranstaltung zum Abschluss des ersten Tages organisieren.

 

4. Öffentlichkeitsarbeit zum Treffen von Menschen mit Armutserfahrung

 

Realistische und konkrete Formen von Öffentlichkeitsarbeit gemeinsam mit den TN zu erarbeiten
Die TN in die Lage zu versetzen, eigenständig einen Workshop durchzuführen, zu organisieren und zu dokumentieren.

Das geht nach unserer Erfahrung und Einschätzung am besten durch „Raum für alle“, also Stärkung der individuellen Autonomie. Wir orientieren uns dabei am Open Space Konzept spezifiziert auf Kleingruppenarbeit, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Open_Space

Aus diesen Erfahrungen und dem vielfach geäußerten Wunsch nach „Austausch“ eine Anregung für zukünftige Treffen und Veranstaltungen:

Workshops so weit wie möglich vorziehen, damit die TN durch die Erfahrung von Eigenbeteiligung motiviert und engagiert eigeninitiativ weiter mitarbeiten.
Reine Informationsteile (Politik, Fachreferenten) so weit wie nach hinten legen, so dass die wirklich Interessierten davon nachhaltig profitieren können.

Das wichtigste Ergebnis unseres Workshops war die eigenständige Entscheidung der TN, keine PM zu verfassen, sondern den direkten Weg der konkreten Öffentlichkeitsarbeit über www.armutsnetzwerk.de zu nehmen.

Weitere Informationen

Link

Armut wird zum Thema der Montagsakademie

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Die neue Vorlesungsreihe der Theologischen Fakultät beschäftigt sich mit Franz von Assisi

Das Thema ist hochaktuell: Während in der New Yorker Wall Street seit drei Wochen Hunderte US-Amerikaner gegen die Macht des Finanzkapitals demonstrieren und dabei auch höchst christliche Botschaften verbreiten, befasst sich die Montagsakademie der Theologischen Fakultät in diesem Wintersemester mit dem Heiligen Franz von Assisi.

"Ein Armer macht Geschichte", lautet der Untertitel der Vorlesungsreihe, die Fakultäts-Rektor Professor Berthold Wald und Akademie-Leiter Professor Konrad Schmidt gestern vorstellten. "Franz ist der solidarische Bruder der Armen und Verachteten, ein Modell christlicher Friedensexistenz und Patron der Ökologie", wird der vielleicht populärste Heilige des Mittelalters im Faltblatt der Reihe porträtiert.

"Wir wollen kein museal abgeschlossenes Bild, sondern die unverminderte Strahlkraft und Relevanz des Franziskus vermitteln", sagte Monsignore Konrad Schmidt und wies auf die Zusammenarbeit mit dem Diözesanmuseum hin. Im Museum am Markt und im Franziskanerkloster in der Westernstraße wird am 9. Dezember die neue Ausstellung "Franziskus - Licht aus Assisi" eröffnet.

Die Vorlesungen im Auditorium Maximum der Theologischen Fakultät am Kamp aber beginnen bereits am Montag, 17. Oktober, um 17 Uhr mit dem Vortrag des Bielefelder Historikers Professor Heinrich Rüthing über den Weg des heiligen Franz von Umbrien nach Westfalen. Andere Vorlesungen werfen einen ökumenischen (Professor Wolfgang Thönissen, 14. November) und einen evangelischen Blick (Superintendentin Anke Schröder, 6. Februar 2012) auf den Heiligen. Und bei der Veranstaltung von Professor Paul Thissen über Olivier Messiaens Franziskus-Oper werden am 28. November im altehrwürdigen Audimax sogar Hörbeispiele erklingen.
Die Vorlesungsreihe wird am 13. Februar des kommenden Jahres abgeschlossen. Dann spricht Professor Herbert Haslinger über Franziskus als pastorale Herausforderung.

Alle Veranstaltungen beginnen um 17 Uhr. Nach dem Vortragsende und einer kurzen Pause ist stets Gelegenheit zur Diskussion.

(Quelle: nw-news.de)

 

Mehr junge Obdachlose

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Bielefeld - Der Anteil junger Menschen und Migranten unter den Wohnungslosen steigt. Von den durch die Wohnungslosenhilfe betreuten Menschen waren 2010 ein knappes Drittel (32,2 Prozent) weniger als 30 Jahre alt, wie die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) am Donnerstag in Bielefeld mitteilte. Damit stieg erneut der Anteil, der 2008 bei 29,4 Prozent und 2009 bei 31,7 Prozent lag. In dieser Altersgruppe ist laut Bundesarbeitsgemeinschaft der Anteil der Frauen verhältnismäßig hoch; 43 Prozent seien jünger als 30 Jahre und 31 Prozent jünger als 25 Jahre. Insgesamt beträgt der Anteil der Frauen unter den betreuten Wohnungslosen 25 Prozent. Die größte Gruppe unter den Obdachlosen bilden mit 45,3 Prozent die 30- bis 50-Jährigen.KNA

(Quelle: sueddeutsche.de)

Einführung in die Strategie 2020

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Einführung in die Strategie 2020 – Bedeutung für die Armutsbekämpfung auf Landesebene
Vortrag im Rahmen des 6. Treffens der Menschen mit Armutserfahrung am 14.9.2011 in Berlin
- Es gilt das gesprochene Wort –

„Von Armut spricht man, wenn Personen über ein so geringes Einkommen verfügen, dass ihnen ein Lebensstandard verwehrt wird, der in der Gesellschaft in der sie leben, als annehmbar gilt. Ihrer Armut wegen können sie zahlreichen Benachteiligungen ausgesetzt sein - Arbeitslo-sigkeit, Niedrigkeinkommen, schlechten Wohnverhältnis-sen, unzureichender gesundheitlicher Betreuung und Hindernissen in Aus- und Weiterbildungs-, Kultur-, Sport- und Freizeitbereich. Sie sehen sich häufig an den Rand gedrängt und von der Teilnahme an Aktivitäten (wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Art) ausgeschlossen, die für andere Menschen die Norm sind. Auch kann ihr Zugang zu Grundrechten eingeschränkt sein.“ (Quelle: Gemeinsamer Bericht der Europäischen Kommission und des Europäischen Rates über soziale Eingliederung, März 2004)

Vortrag als PDF

Vortrag als Powerpoint

Link: Einführung in die Strategie 2020